Galliano-Verbot für israelische Eurovisions-Teilnehmerin

Streit GallianoVerbot fuer israelische
Streit GallianoVerbot fuer israelischeepa (Fiona Hanson)
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Wegen antisemitischer Pöbeleien wurde John Galliano einst vom Modehaus Dior gefeuert, jetzt wollte er ein Outfit für die Sängerin Moran Mazor schneidern und hat unabsichtlich einen Streit vom Zaun gebrochen.

Viele haben ihm verziehen inklusive Anna Wintour, Oscar de la Renta und die Anti-Diffamierungsliga (ADL), dennoch gerät John Gallianos hetzerischer Ausbruch vor zwei Jahren offenbar nicht so schnell in Vergessenheit. Der wegen antisemitischer Äußerungen in die Schlagzeilen geratene Star-Designer sorgt nun unfreiwillig für Streit innerhalb der jüdischen Gemeinschaft.

Der israelische öffentlich-rechtliche Rundfunk IBA untersagte der Sängerin Moran Mazor, beim Eurovision Song Contest in Malmö in einem Kleid des reuigen Galliano aufzutreten. Die einflussreiche, amerikanische Anti-Diffamierungsliga, die gegen die Diffamierung und Diskriminierung von Juden kämpft, sei "empört" über dieses Verbot, berichtete die Zeitung "Haaretz" am Samstag. "Es ist ungeheuerlich, jemanden zurückzuweisen, der jetzt Israel und dem jüdischen Volk zugetan ist", zitierte die Zeitung den Direktor der in New York ansässigen ADL, Abraham H. Foxman.

Im September 2011 hatte ein französisches Gericht den Modedesigner zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt. Galliano wurde angeklagt, weil er Besucher eines Pariser Lokals mit antisemitischen und rassistischen Sprüchen beschimpft hatte. Auf einem Video war zu sehen, wie der Modemacher "I love Hitler" lallte. Nach dem Prozess unterzog er sich Entziehungskuren in Amerika und der Schweiz. Zu Jahresbeginn meldete er sich wieder zurück, um im Atelier von Oscar de la Renta mitzuarbeiten.

(APA/dpa/sh.)

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