Proteste nach Venezuela-Wahl fordern erste Todesopfer

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Mindestens sieben Menschen sterben bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Chavez-Nachfolger Maduro und dem Capriles-Lager.

Bei den Protesten gegen die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in Venezuela sind nach Angaben von Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz mindestens sieben Menschen getötet worden. 61 weitere seien am Montag verletzt worden, sagte sie am Dienstag in Caracas.

Die staatliche Nachrichtenagentur Agencia Venezolana de Noticias (AVN) hatte zuvor von mindestens vier Toten berichtet und unter Berufung auf Augenzeugen oppositionelle Gruppen für die Taten verantwortlich gemacht.

Die Oppositionszeitung "TalQual" sprach von einer neuen Lüge der Regierungsagentur. Die Opposition will mit ihren Protesten eine Neuauszählung der Stimmen erreichen, bei der sich der sozialistische Kandidat Nicolas Maduro am Sonntag knapp vor dem Herausforderer der Opposition Henrique Capriles Radonski durchsetzte. Tausende Capriles-Anhänger gingen in der vergangenen Nacht auf die Straße. Capriles mahnte zu friedlichen Protesten.

Wahlsieger verbietet Demonstration

Der Sieger der Präsidentenwahl in Venezuela, Nicolas Maduro, hat der Opposition vorgeworfen, mit ihren Protestaufrufen einen Staatsstreich gegen seine Regierung zu planen. Gleichzeitig verbot er eine für Mittwoch geplante Demonstration der Anhänger seines politischen Gegners Henrique Capriles. Dieser unterlag Maduro in der Abstimmung am Sonntag nur knapp und verlangt eine vollständige Neuauszählung der Stimmzettel. Die Wahlbehörde lehnt das aber ab.

Für Capriles' Anhänger dürfte das ein Anlass für weitere Proteste sein. Maduro kündigte an, er werde das "mit harter Hand" verhindern.

Der Wahlsieger rief seine Unterstützer zu Gegenkundgebungen auf. Seine Anhänger sollten im ganzen Land "in Frieden kämpfen", sagte Maduro. Der Opposition unterstellte er eine "Putsch-Mentalität". Die USA, die EU sowie die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) riefen das Land zu einer Neuauszählung der Stimmen auf. Maduro soll am Freitag vereidigt werden. Seine Amtszeit dauert bis 2019.

(APA/Reuters)

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