Der Mediator

Plantschen mit der Spitzenpolitik im ORF

Bruno Kreisky mit Interviewer Franz Kreuzer in der ersten Ausgabe der „Sommergespräche“ 1981.
Bruno Kreisky mit Interviewer Franz Kreuzer in der ersten Ausgabe der „Sommergespräche“ 1981. First Look/picturedesk.com
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Die „Sommergespräche“ sind seit 43 Jahren dafür gedacht, ausführlich mit den Chefs der Parlamentsparteien ins Gespräch zu kommen. Das verlief bisher meist erstaunlich gesittet. Zum Quotenbringer werden aber verlässlich die Krawallmacher. 

Begonnen hat alles am 7. August 1981, irgendwo in Kärnten. Da ging ein Politiker baden. Wörtlich. Vor aller Augen. Im TV. Zur besten Sendezeit: Der damalige FPÖ-Chef Norbert Steger wurde an seinem Urlaubsort für die ORF-Sendung „Politik am Freitag“ von Peter Rabl interviewt. Im Verlaufe des Gesprächs, bei hoher Temperatur, stiegen die beiden Herren schließlich badebehost in den Pool und redeten weiter, als ob sie völlig entspannt seien.

Seither wird im ORF im Sommer mit den Chefs und Chefinnen der Parlamentsparteien metaphorisch geplantscht. Das Format hat sich gehalten. Der Grundgedanke dürfte nicht so schlecht sein: Ein langes Interview, das sich nicht auf die Tagespolitik beschränkt, sogar Nachdenken und Nachfragen erlaubt. Der Hintergedanke der Politik dabei ist wohl: Sich menschlich zeigen, während das Wahlvolk in Ferien weilt. Zur Auflockerung finden die Gespräche an illustren oder skurrilen Orten statt. Jede Alm, jede Bühne, jede Roof-Top-Bar ist recht. 

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