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Apple setzt weniger um, Aktie fällt

Die iPhone-Verkäufe waren zuletzt leicht rückläufig.
Die iPhone-Verkäufe waren zuletzt leicht rückläufig.Reuters / Mike Segar
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Der weltgrößte Konzern hat mit dem iPhone weniger umgesetzt als erwartet. Immerhin wurde der Gewinn gesteigert.

Nachdem die Apple-Aktie seit Jahresbeginn bereits um fast 50 Prozent zugelegt hatte, hätten die Zahlen zum abgelaufenen Quartal schon sehr gut ausfallen müssen, um dem Papier einen weiteren Schub zu verleihen. Sie fielen nur gut aus. Zwar übertraf der Nettogewinn mit 19,9 Milliarden Dollar den Vorjahreswert von 19,4 Milliarden Dollar leicht. Die Aktionäre sollen eine Quartalsdividende von 24 Dollar-Cent je Aktie erhalten.

Der Umsatz ging aber um 1,4 Prozent auf 81,8 Milliarden Dollar zurück. Rückgänge gab es dabei vor allem im Geschäft mit iPhones. Noch immer tragen die Smartphone-Verkäufe mit 39,7 Milliarden Dollar aber fast die Hälfte zum Umsatz bei. Auch die Erlöse mit Mac-Computern und iPads waren rückläufig.

In der Sparte Wearables, Home and Accessories, zu der etwa die Computeruhr Apple Watch zählt, gab es hingegen ein Plus. Auch der Dienstleistungsbereich konnte von 19,6 auf 21,2 Milliarden Dollar gesteigert werden. Das ist ein neuer Rekord. Zum Dienstleistungsbereich zählen etwa Apple Music, Apple TV und der App Store. Wie sich der Umsatz auf die einzelnen Bereiche verteilt, gab Apple nicht bekannt. Zuletzt verzeichnete man aber über eine Milliarde kostenpflichtige Abonnements, sagte Apple-Chef Tim Cook.

Dennoch: Der durchaus erwartete Umsatzrückgang und die geringeren iPhone-Verkäufe sorgten bei den Anlegern für lange Gesichter. Die Apple-Aktie gab nach der Zahlenvorlage nach. Dabei liegt Apple durchaus im Trend. Laut der Analysefirma IDC ist der weltweite Smartphone-Absatz um acht Prozent zurückgegangen. Wie viele iPhones Apple verkauft hat, gibt der Konzern nicht bekannt. Im ersten Quartal war das Geschäft noch weitaus besser gelaufen, da es einen starken Nachholbedarf gab: Im Schlussquartal des Vorjahrs hatte es Lieferschwierigkeiten wegen der Corona-Lockdowns in China gegeben.

Auch die Verkäufe von Computern gehen branchenweit zurück. Die Corona-Sonderkonjunktur ist vorbei. Während der weltweiten Lockdowns samt Homeoffice deckten sich viele Menschen mit PCs und Laptops ein. Nun benötigen sie vorerst keine neuen Geräte.

Weltgrößter Konzern

Die Analysten nahmen den Umsatzrückgang gelassen. Das abgelaufene dritte Geschäftsquartal (per Ende Juni) habe nicht viel anders ausgesehen als die vorangegangen, meinte man bei JP Morgan. Die Prognose, dass es auch im laufenden Quartal einen leichten Umsatzrückgang geben könnte, würde aber möglicherweise einige Anleger verschrecken. Die Bank bleibt trotzdem bei ihrem Kursziel von 235 Dollar für das Papier, das zuletzt um 185 Dollar gehandelt wurde.

Die Analysten sind sich nicht ganz einig, doch überwiegen die Kaufempfehlungen (33), wohingegen es 14 neutrale Empfehlungen und vier Verkaufsempfehlungen gibt, wie Bloomberg-Daten zeigen. Im Schnitt sehen die Analysten ein Kursziel, das um acht Prozent über dem gegenwärtigen Kurs liegt.

Seit der legendäre Apple-Gründer Steve Jobs am 9. Jänner 2007 das iPhone präsentiert hat, hat das Apple-Papier den Aktionären pro Jahr ein Kursplus von 28 Prozent beschert. Der Börsenwert ist zuletzt aber wieder knapp unter die Marke von drei Billionen Dollar gefallen. Damit ist Apple dennoch unangefochten der weltgrößte Konzern.

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