Berkshire Hathaway

Warren Buffett erzielt Rekordgewinn

Warren Buffett ist mit einem Vermögen von 118 Milliarden Dollar der sechstreichste Mensch der Welt.
Warren Buffett ist mit einem Vermögen von 118 Milliarden Dollar der sechstreichste Mensch der Welt. Reuters / Rick Wilking
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Mit Neuinvestitionen hält sich der Starinvestor zurück. Seine Holding sitzt auf Barbeständen von 147,4 Milliarden Dollar. An der hohen Gewichtung von Apple hält er fest.

Warren Buffett, der als einer der besten Investoren überhaupt gilt, hat wieder geliefert. Seine Holding Berkshire Hathaway hat im zweiten Quartal einen Rekordgewinn von 35,9 Milliarden Dollar erzielt. Vor einem Jahr hatte Buffett aufgrund milliarden­schwerer Abwertungen der Aktienbestände des Unternehmens einen Verlust hinnehmen müssen.

Nun stieg das Betriebsergebnis um sieben Prozent auf zehn Milliarden Dollar. Berkshire verfügt über ein umfangreiches Aktienportfolio, ist aber auch direkt an Versicherungen, Eisenbahnunternehmen, Versorgern und Energiefirmen beteiligt. Mit einem Börsenwert von 768 Milliarden Dollar ist Berkshire eines der größten Unternehmen der Welt. Eine der Beteiligungen ist der Autoversicherer Geico. Geico hatte jahrelang geschwächelt, doch nun profitiert das Unternehmen von den höheren Zinsen, die Versicherungsunternehmen generell zupasskommen. Auch dieser Umstand bescherte Geico den zweiten Quartalsgewinn in Folge, dieses Mal in Höhe von 514 Mio. Dollar. Rückgänge gab es im Eisenbahngeschäft: Die Güterbahn BNSF erhielt weniger Frachtauf­träge.

46 Prozent des 366 Milliarden Dollar umfassenden Aktienportfolios von Berkshire entfallen auf Apple. Die Aktie des iPhone-Herstellers hat seit Jahresbeginn um mehr als 40 Prozent zugelegt, auch wenn sie nach der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen ein wenig zurückgefallen ist. Sonst gibt es keine Position, die mehr als zehn Prozent des Aktienportfolios von Berkshire ausmacht. Zwischen fünf und zehn Prozent entfallen auf American Express, Coca-Cola, Bank of America und den Ölkonzern Chevron – allesamt Unternehmen, an denen Berkshire schon jahrelang beteiligt ist.

Hohe Barbestände

Auch sonst hat es Buffett nicht eilig mit Neuinvestitionen. Berkshire sitzt auf Barbeständen von 147,4 Milliarden Dollar. Zur Strategie des 92-Jährigen gehört es, warten zu können: „Value-Investing“ heißt sein Stil, für den er berühmt geworden ist: Er erwirbt Unternehmen, die er für gut aufgestellt, aber unterbewertet hält, und wartet, bis der Markt sie entdeckt. Er zieht Firmen mit einem etablierten Geschäft vor, weswegen er relativ spät auf den Technologie-Zug aufgesprungen ist. Man solle nur in Firmen investieren, die so gut sind, dass auch ein Idiot sie managen könnte, sagte er einmal. Denn genau das werde irgendwann passieren. Mit seiner Strategie konnte Buffett jahrzehntelang den Markt leicht schlagen (auch dividendenbereinigt), heuer hinkt Berkshire mit einem Kursplus von 14 Prozent dem breit gefassten Aktienindex S&P hinterher.

Im abgelaufenen Quartal hat Berkshire eigene Aktien im Wert von 1,4 Milliarden Dollar zurückgekauft, weniger als im ersten Quartal (4,4 Milliarden Dollar). Dividende schüttet Berkshire dafür keine aus, alles wird reinvestiert. Aktiensplits gab es auch noch nie. Die Folge: Der Preis einer Berk­shire-A-Aktie (mit vollem Stimmrecht) beläuft sich inzwischen auf 533.600 Dollar. Berkshire ist damit die teuerste Aktie der Welt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ­B-Aktien um 350 Dollar zu erwerben. Diese entsprechen einem 1500-stel der A-Aktie und sind auch mit einem geringeren Stimmrecht ausgestattet.

„Das Quartal war stark, aber die organischen Wachstumstrends sind nicht so robust“, urteilte CFRA-Analystin Cathy Seifert und bleibt bei ihrer neutralen „Halten“-Empfehlung, wie Reuters schreibt. „Die Frage, die die Anleger beschäftigen wird, ist, wie das Unternehmen für ein starkes Wachstum ohne häufigere Übernahmen positioniert werden kann.“

Langsam reich geworden

Warren Buffett, mit einem Vermögen von 118 Milliarden Dollar der sechstreichste Mensch der Welt, ist aber mehr mit stetigem als mit schnellem Wachstum berühmt geworden. Immer wieder würden ihn Leute fragen, wie man schnell reich wird, erzählte er einmal. Das wisse er aber nicht. Er wisse nur, wie man langsam reich wird. Doch das frage selten jemand.

Auf einen Blick

Berkshire Hathaway. Mit einem Börsenwert von 768 Milliarden Dollar ist Berk­shire eines der größten Unternehmen der Welt. Berkshire ist eine Holding, die sowohl nichtbörsennotierte Beteiligungen (vor allem Versicherungen, Eisenbahn- und Energiefirmen) als auch Anteile an börsennotierten Firmen hält: Die größte Position ist der iPhone-Hersteller Apple.

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