US-Haushaltsstreit: Kein Ende der Blockade in Sicht

Pedestrians walk past The National Debt Clock, a billboard-style sign which hangs from a building near Times Square in New York
Pedestrians walk past The National Debt Clock, a billboard-style sign which hangs from a building near Times Square in New YorkREUTERS
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Das Repräsentantenhaus beschloss einen Gesetzentwurf der Republikaner zur Aufweichung der Schuldengrenze. Im Senat hat dieser keine Chance.

Das US-Repräsentantenhaus hat am Donnerstag (Ortszeit) einen Gesetzentwurf der Republikaner beschlossen, wonach die Schuldenobergrenze der Regierung aufgeweicht werden soll. Die Regelung würde es dem Finanzministerium erlauben, mehr Schulden zu machen als eigentlich gestattet, sofern das frische Geld für die Rückzahlung von Krediten oder für die Sozialversicherung ausgegeben wird. Die meisten Republikaner stimmten für den Vorschlag, die Demokraten waren dagegen.

Der Gesetzentwurf hat praktisch keine Chance, auch im Senat beschlossen zu werden, da dort die Demokraten die Mehrheit haben. Zudem hat Präsident Barack Obama sein Veto gegen das Vorhaben angedroht. Das Gesetz wirft damit erneut ein Schlaglicht auf die schwierigen Haushaltsverhandlungen, in denen sich Republikaner und Demokraten weitgehend unversöhnlich gegenüber stehen. Kritiker werten den jüngsten Vorstoß der Republikaner als reine Taktik, um argumentieren zu können, dass sie alles versucht hätten, um eine Staatspleite zu verhindern.

Schuldengrenze seit Dezember überschritten

Die Grenze für den Schuldenberg der USA liegt derzeit bei 16,4 Billionen Dollar (12,5 Billionen Euro). Diese Summe wurde bereits im Dezember erreicht. Der Kongress erlaubte jedoch der Regierung, das Maximum vorübergehend zu überschreiten. Diese Regelung läuft am 18. Mai aus. Falls bis dahin keine Einigung über eine erneute Anhebung der Schuldengrenze erreicht ist, könnte das Finanzministerium "außergewöhnliche Maßnahmen" ergreifen, um den finanziellen Zusammenbruch zu verhindern. Dies würde aber lediglich für einige Monate funktionieren.
Unterstützung

Für die Zustimmung zu einer erneuten Anhebung der Schuldenobergrenze verlangen die Republikaner von Obama eine drastische Kürzung der Staatsausgaben und umfassende Reformen der Sozialsysteme. Dies lehnen Obama und seine Demokraten aber ab.

Der Präsident forderte am Donnerstag erneut Unterstützung für ein von ihm geplantes Investitionsprogramm. Er will eine Milliarde Dollar in neue Netzwerke von Universitäten, Unternehmen und Regierungsbehörden stecken, die innovative Technologien entwickeln sollen. So sollen auch neue Arbeitsplätze entstehen. Bei einem Besuch in Manor im US-Bundesstaat Texas forderte Obama die Wähler auf, für die Umsetzung des Plans Druck auf ihre Wahlkreisabgeordneten und Senatoren auszuüben.

(APA/AFP)

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