Es gibt nur sehr dünne Österreich-Beziehungen. Dafür machen US-Journalisten aus Fekter und Spindelegger eine Person.
Was verbindet den Genozid in Ruanda, ein CIA-Geheimgefängnis und Sassam Hussein? Alle nutz(t)en anonyme Offshore-Konstruktionen für ihre Geldgeschäfte, ist das Center for Public Integrity, das die Offshore-Leaks öffnete, in seinem neuesten ICIJ's Secrecy for Sale digital newsbook überzeugt. Österreich kommt darin nur am Rande vor. So sei ein Strohmann des 2006 in Kanada verhafteten russischen Spions Paul William Hampel, Sean Lee Hogan, unter anderem Direktor von "dutzenden Firmen" in Österreich gewesen, insgesamt von knapp 1000 Unternehmungen. Die Verbindungen hätten unter anderem zur russischen Gazprom gereicht, schreiben die Amerikaner.
Weiters liest man im digital newsbook, dass im Rahmen von Geldflüssen in Dollar-Millionenhöhe rund um einige südafrikanische Geschäftsleute auch Geld in Österreich gelandet sein könnte. 120.000 US-Dollar seien im Zuge dessen zu einer Firma namens Hofmann Schneider Capital geflossen - einer schweizerischen Investmentfirma mit Niederlassungen in der Eidgenossenschaft, Österreich und Panama. Laut Firmencompass wurde die Firma hierzulande allerdings am 17. Oktober 2002 gelöscht. Anno 1994 war sie gegründet worden.
Kurioses Österreich-Detail am Rande im "Secrecy for Sale digital newsbook" ist, dass die amerikanischen Investigativ-Journalisten in einer Zusammenfassung der weltweiten Reaktionen auf ihre Arbeit aus Vizekanzler Michael Spindelegger und seiner VP-Parteikollegin Maria Fekter eine Person machen - sie werden als "Austrian Vice Chancellor and Finance Minister Spindelegger Fekter" bezeichnet, die das Bankgeheimnis in Österreich in Zeitungsinterviews weiterverteidigen. SP-Kanzler Werner Faymann sei aber "bereit, Konzessionen im Bankgeheimnis zu machen", um Österreich in Gleichschritt mit der Schweiz und Luxemburg zu bringen.
(APA)