Bayern München besiegte im Finale Borussia Dortmund dank eines späten Tors von Arjen Robben mit 2:1. Das erste deutsche Endspiel war vor allem Werbung für den Fußball.
Ausgerechnet Arjen Robben schoss Bayern München im Champions-League-Finale 2013 zum 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund. Im Vorjahr war er im Endspiel wie schon im WM-Finale 2010 die tragische Figur, diesmal aber ließ er sich und den deutschen Meister jubeln und stürzte den BVB ins Unglück. Nach dem „Drama dahoam“ im Vorjahr sicherten sich die Bayern nach der Meisterschaft also auch den zweiten Sieg in der Champions League nach 2001.
Das erste rein deutsche Endspiel im Wembley-Stadion präsentierte sich aber vor allem als echte Werbung für den Fußball. War es am Nachmittag zwischen den beiden Fanlagern in der Stadt noch zu unschönen Szenen gekommen, lieferten sich die beiden Mannschaften auf dem Platz einen erfrischenden Schlagabtausch.
Der erste Eintrag in die Geschichtsbücher erfolgte mit dem Anpfiff: David Alaba spielte als erster Österreicher in einem Champions-League-Finale. Und der ÖFB-Teamspieler war wie die gesamte Bayern-Abwehr von Beginn an gefordert. Dortmund zeigte im ersten Finale seit dem Titelgewinn 1997 keine Nervosität, sondern trat hellwach und aggressiv auf. Die Münchner waren sichtlich beeindruckt, kamen phasenweise nicht aus der eigenen Hälfte. Vor allem der für den verletzten Mario Götze in die Zentrale gerückte Marco Reus spielte groß auf und leitete auch die erste Großchance ein. Nach schöner Hereingabe von rechts scheiterte Jakub Blaszczykowski aus kurzer Distanz an Manuel Neuer (14.). Der Bayern-Keeper blieb im Blickpunkt, parierte gegen Reus (19.) und Sven Bender (22.).
Als erster Bayern-Offensivspieler setzte sich Franck Ribery in Szene, allerdings negativ. In einem hart geführten Zweikampf mit Robert Lewandowski traf er den Polen klar mit dem Ellbogen im Gesicht. Schiedsrichter Nicola Razzoli beließ es unverständlicherweise bei einer Ermahnung. Doch es war wie ein Weckruf, denn plötzlich spielte Bayern mit. Nach einem Freistoß war Mario Mandzukic per Kopf zur Stelle und zwang BVB-Keeper Roman Weidenfeller zu einer Glanztat (26.). Die nächste folgte wenig später im Eins-gegen-Eins mit Arjen Robben, nachdem Dortmunds Abwehr bei einem Müller-Pass geschlafen hatte (30.). Inzwischen dominierten die Münchner das Mittelfeld, dennoch war noch einmal Neuer gefragt. Nach Zuspiel von Reus gewann Lewandowski das Laufduell mit Jerome Boateng, scheiterte aber am Bayern-Torhüter (35.). Die Halbzeitführung auf dem Fuß hatte Robben, nach einem Patzer von Mats Hummels traf er jedoch nur Weidenfellers Gesicht (43.).
Späte Erlösung. Bayern nahm die Feldüberlegenheit mit in die zweite Hälfte, Dortmunds Spiel hatte an Struktur verloren. Den Torbann brach schließlich eine traumhafte Kombination. Ribery ließ mit einem Pass drei Dortmunder stehen, Robben tanzte Weidenfeller aus und Mandzukic brauchte nur noch einzuschieben (60.). Doch die Bayern brachten sich selbst um den Lohn, Dante traf im Strafraum statt dem Ball nur Reus - Elfmeter. Allerdings hatte der Brasilianer sogar noch Glück, dass er dafür nicht mit Gelb-Rot vom Platz musste. Ilkay Gündogan behielt die Nerven und erzielte sein erstes Champions-League-Tor (68.). Den Heldenstatus lief ihm Neven Subotic jedoch schnell ab, denn nach einem Konter grätschte der Innenverteidiger in letzter Sekunde einen Müller-Schuss vor Robben von der Torlinie (72.). Kurz kochten auch die Emotionen hoch, Ribery ließ sich von Kevin Großkreutz provozieren - diesmal sahen beide Gelb.
Während Bayern auf die Entscheidung drängte, wirkte Dortmund zunehmend müde. Weidenfeller hielt Weitschüsse von Alaba (76.) und Schweinsteiger (87.) und schien sein Team in die Verlängerung zu tragen. Doch die dritte Topchance nutzte Robben zur Entscheidung. Nach idealem Zuspiel von Ribery traf er allein vor Weidenfeller zum 2:1 (89.). Kurz darauf eröffnete der Schlusspfiff die bayerische Feier.