Pereira: "Will auf jeden Fall meinen Vertrag erfüllen"

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Eine Doppelfunktion in Salzburg und Mailand "geht ganz sicher", sagt Pereira den Salzburger Nachrichten. Das Kuratorium werde zustimmen, glaubt er.

Alexander Pereira möchte seinen Vertrag als Intendant der Salzburger Festspiele nicht vorzeitig auflösen. "Ich will auf jeden Fall meinen Vertrag hier erfüllen", sagte er nach dem Bekanntwerden seiner Designierung als Intendant der Mailänder Scala den "Salzburger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe).

"Es würde wohl auch nicht so leicht, einen Spontannachfolger zu finden, der fertig geplante Saisonen 2013, 2014 und 2015 abwickelt. Die gültigen Verträge über die Programme liegen ja bereits vor. So etwas lässt sich doch ein neuer Intendant nicht vor die Nase setzen. Ich war fleißig und habe gut geplant. Und ich habe das Budget fixiert und will für die Zukunft auch die Sponsoren stabilisieren", so Pereira, der am Mittwochfrüh von München nach Mailand fliegen wird, in dem Interview weiter.

Eine Doppelfunktion für Salzburg und Mailand "geht ganz sicher", ist Pereira überzeugt. "Ich habe ja auch von Mai 2009 bis Juli 2012 als Operndirektor in Zürich parallel für die Salzburger Festspiele gearbeitet. Ich habe viel Energie. Man kann mir alles nachsagen, aber sicher nicht, dass ich faul bin. Und man kann Opern ja auch von zu Hause aus planen."

Kuratorium soll Vertrags-Passus ändern

Dass sein Salzburger Vertrag eine solche Doppelbeschäftigung ausschließe, hält er für keinen Hinderungsgrund: "Ich werde das Kuratorium bitten, diesen Passus zu ändern. Der ist ja ohnehin realitätsfremd, weil dann dürfte ich ja bis 2016 nicht einmal ein Telefonat mit einem anderen Opernhaus führen. In unserer Branche ist es üblich, dass Intendanten Jahre im Voraus planen", so Pereira in den "Salzburger Nachrichten".

Ihn in Salzburg vorzeitig hinauszuwerfen, "dazu besteht überhaupt kein Grund. Ich bitte alle Beteiligten, sich die Lage in aller Ruhe anzuschauen. Dann sollten wir uns zusammensetzen und uns gemeinsam überlegen, wie wir die kommenden Jahre gut über die Bühne bringen. Ich bin dazu bereit." Er gehe davon aus, "dass das Kuratorium zustimmt. Ich habe ja aus meinem Interesse an Mailand nie ein Geheimnis gemacht. Als man mir im Februar in Salzburg aber nicht sagen wollte, ob man hier meinen Vertrag über 2016 hinaus verlängern will, musste ich mich nach etwas Neuem umschauen. Ich will ja ab 2016 nicht zu Hause sitzen und die Wände anstarren."

Zu seiner neuen Tätigkeit in Mailand sagte Pereira: "Es ist ein Geschenk, dass ich in meinem Alter noch mit einer so grandiosen Aufgabe betraut werde. Ich hoffe, ich werde mich dieses Vertrauens als würdig erweisen."

(APA)

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