Salzburg: Bechtolf als „künstlerischer Direktor“

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Salzburg Bechtolf (c) APA/NEUMAYR/MMV (NEUMAYR/MMV)
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Die (neuerliche) Interimslösung wird von allen Seiten gelobt. 2017 soll dann „ein neues Kapitel“ der Festspiele beginnen.

Sven-Eric Bechtolf, seit 2011 Schauspielchef der Salzburger Festspiele, wird diese – wie „Die Presse“ gestern berichtete – nach dem vorzeitigen Abgang von Intendant Alexander Pereira in den Jahren 2015 und 2016 interimistisch leiten, gemeinsam mit der Festspielpräsidentin: Helga Rabl-Stadlers Vertrag läuft zwar 2014 aus, mit einer Verlängerung wird aber gerechnet.

Bechtolf erklärte seine Bereitschaft zum Einspringen so: „Jetzt alles umzuschmeißen wäre eine Profilneurose, die ich nicht habe. Ich finde es ehrenvoll, diese Festspiele wie vorgeplant umzusetzen. Das ist ein großes Vertrauen, das mir da entgegengebracht wird. Ich bedauere Alexanders Weggehen. Ich glaube, wir müssen jetzt vor allem dafür sorgen, dass Pereiras Ideen das Licht der Welt erblicken.“ Er meint damit, dass die Festspiele 2015 und 2016 von Pereira großteils geplant sind. Dieser, ab 2015 Intendant der Mailänder Scala, versprach: „In den Jahren 2013 und 2014 wird Salzburg meine Hauptbeschäftigung sein, erst dann widme ich Mailand mein Hauptaugenmerk.“ Es würden wegen seiner Arbeit für Mailand auch keine Sponsoren aus Salzburg abgezogen werden. Das Programm 2014 laufe fast wie geplant: „Ich habe auf eine konzertante Oper verzichten müssen und Konzerte umgeschichtet.“ 2014 komme eine Oper von Marc-André Dalbavie. Die für 2015 geplante Oper von György Kurtág werde realisiert, 90Seiten Partitur seien schon fertig.

Lob von Bürgermeister und Ministerin

Bechtolf wurde bereits zum Mitglied des Festspielkuratoriums bestellt, er wird aber nicht den Titel „Intendant“ tragen. Das erklärte Andrea Ecker, Vorsitzende des Festspielkuratoriums, der APA. Bürgermeister und Festspielkurator Heinz Schaden präzisierte, dass für Bechtolf die Formulierung „künstlerischer Direktor“ gelte, während Rabl-Stadler „kaufmännische Direktorin“ sei. Mit dem „geordneten Übergang“ sei er zufrieden: „Mir war es wichtig, nicht im Streit zu scheiden.“ Auch Kulturministerin Claudia Schmied lobte die Entscheidung der Salzburger Festspiele und sagte: „Ab 2017 kann dann unter neuer Intendanz ein neues Kapitel in Salzburg beginnen.“

Dass Markus Hinterhäuser, erfolgreicher Salzburger Interimsintendant des Jahres 2011 und von 2014 bis 2016 Intendant der Wiener Festwochen, dafür der logische Kandidat ist, machte Bürgermeister Schaden deutlich: „Markus Hinterhäuser ist uns willkommen, diese Jahreszahl (2017, Anm.) ist nicht zufällig.“ apa/tk

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2013)

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