Sechs Frauen werden darüber entscheiden, ob ein Privatsheriff in Florida den Teenager Trayvon Martin aus Notwehr oder mit bedingtem Vorsatz getötet hat.
Im Prozess um den gewaltsamen Tod des schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin in Florida ist am Donnerstag nach langer Prozedur die Geschworenenauswahl abgeschlossen worden. Demnach werden sechs Frauen darüber entscheiden, ob der angeklagte Hispano-Amerikaner George Zimmerman den 17-jährigen Trayvon aus Notwehr getötet hat oder mit bedingtem Vorsatz - möglicherweise aus rassistischen Motiven.
Weil rassistische Vorurteile im Prozess eine Rolle spielen könnten, hatte sich die Jury-Auswahl auch über zehn Tage hingezogen. Gewählt wurden dem "Orlando Sentinel" und dem Sender CNN zufolge am Ende fünf weiße Frauen und eine Hispano-Amerikanerin. Fünf von ihnen seien Mütter. Gewählt wurden auch vier Ersatz-Juroren.
Mit den Eröffnungsplädoyers wird jetzt für Montag gerechnet. Die anschließende Prozessdauer wird auf zwei bis vier Wochen geschätzt.
Trayvon war am Abend des 26. Februar 2012 in Sanford unterwegs, um Süßigkeiten und Eistee zu kaufen. Er trug ein Sweatshirt mit einer Kapuze auf dem Kopf. Zimmerman, Mitglied einer Bürgerwehr, war auf Patrouille, sah Trayvon und rief die Polizei. Er habe einen "verdächtigen" Jugendlichen gesehen, meldete er. Wenig später erschoss er den Teenager.
(APA/dpa)