Von den betroffenen 4900 Alpine-Mitarbeitern liegen für 2600 Lösungen auf dem Tisch.
Wien/Es/Ag. Die Zahl der Alpine-Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze durch Auffanglösungen gesichert werden können, steigt. Bisher war von Lösungen für 1800 Mitarbeiter die Rede, gestern bereits von 2600. „Ich gehe davon aus, dass der Gläubigerausschuss diese Woche auch der Vorgangsweise in Tirol und Salzburg zustimmen wird“, zeigte sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Montag zuversichtlich.
Für rund die Hälfte der 4905 Mitarbeiter der insolventen Alpine Bau GmbH würden, so Hundstorfer, bis dato Lösungsvorschläge auf dem Tisch liegen. Die Zahl der durch Auffanglösungen gesicherten Arbeitsplätze würde sich „sicher auf 2500 bis 2600 erhöhen“.
So habe die Hans Bodner Baugesellschaft ein Angebot für Baustellen der Alpine in Tirol sowie für den Industriebau in Salzburg gelegt. Der Tiefbau in Salzburg soll an die G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft gehen. „Diese Vereinbarungen ermöglichen aus der Sicht der Masse eine optimale Verwertung des beweglichen Anlage- und Umlaufvermögens auf den erfassten Baustellen in Tirol und Salzburg“, zeigte sich auch Alpine-Masseverwalter Stephan Riel mit dieser Lösung zufrieden.
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl denkt ebenfalls, dass die überwiegende Mehrheit der betroffenen Beschäftigten rasch wieder einen Arbeitsplatz finden wird. Leitl forderte am Montag neben Jobbörsen vor allem eine Eingliederungshilfe für die betroffenen Alpine-Mitarbeiter. Diese würde gerade für die Älteren eine entscheidende Hilfe bei der Jobsuche darstellen.
Erstes Opfer der Alpine-Pleite?
Als erstes Folgeopfer der Alpine-Pleite musste am Montag die oberösterreichische Firma Schnell-Estrich und -Putz GmbH mit Sitz in Raab (Schärding) Insolvenz anmelden. Betroffen sind 14 Beschäftigte, deren Dienstverhältnisse bereits beendet wurden, und 44Gläubiger. Laut Kreditschützern stehen gut 450.000 Euro Aktiva rund einer Mio. Euro Passiva gegenüber. Alleine durch die Alpine-Pleite sollen der Firma 160.000 Euro entgangen sein.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2013)