„Kritische“ Berichte

Wenn Russen über Angriffe in Österreich klagen

Archivbild vom 1. März 2022. Eine Mauer hinter dem Sowjetdenkmal in Wien erstrahlt in ukrainischen Nationalfarben.
Archivbild vom 1. März 2022. Eine Mauer hinter dem Sowjetdenkmal in Wien erstrahlt in ukrainischen Nationalfarben.APA / AFP / Joe Klamar
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Das russische Außenamt hält in „Berichten über ausgewählte Länder fest“, wie Russen in Ländern wie Österreich belästigt und diskriminiert würden, etwa in Schulen und Banken.

Zwischendurch ist Lob zu lesen. Dass Österreich beispielsweise die sowjetischen Kriegsgräber pflege, oder das Vorgehen der Behörden gegen Hassreden im Internet. Doch abgesehen davon ist der Bericht des russischen Außenamts über die Menschenrechtslage in Österreich auf bizarre Weise kritisch. Angefangen von den Corona-Maßnahmen bis hin zu den Themen Antisemitismus, Rassismus, Islamophobie, Menschenhandel, Femizide und Integration von Geflüchteten fasst der Bericht aktuelle Debatten in Österreich knapp zusammen. Und am Ende des Berichts heißt es. „Alles russische und mit Russland in Verbindung stehende wird diskriminiert, belästigt und fällt der ,cancel culture‘ zum Opfer.“

So beklagt der Bericht „massive Attacken“ auf Webseiten von Russen in Österreich – etwa eine Facebook-Seite russischsprachiger Wiener –, weil diese sich geweigert hätten, „falsche ukrainische Videos“ zu posten. Die Botschaft in Wien habe Fälle von Diskriminierung russischer Kinder in Schulen und Kindergärten dokumentiert, darüber hinaus würden „die Ereignisse“ in der Ukraine in Bildungsinstitutionen einseitig dargestellt. „Russische Landsleute in Österreich sind wegen ihrer pro-russischen Positionen Drohungen und Belästigungen ausgesetzt.“ Auch habe es Vandalenakte auf russisches Eigentum, etwa Autos, gegeben. Selbst Kanzler Karl Nehammer habe sich dafür ausgesprochen, die Bewegungsfreiheit von Russen einzuschränken und das Eigentum russischer Geschäftsleute anzugreifen. Ukrainische Geflüchtete seien hier „warm aufgenommen“ worden, würden jedoch gegenüber anderen geflüchteten Gruppen bevorzugt werden.

Von Datenbanken und Konten

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