Die Bedingungen, die Unis und FH für ihr Ja zu der Fakultät stellen, seien „eine Frage des nächsten Budgets“.
Wien/Linz/Apa/Red. Es war einigermaßen absehbar – und doch dürfte es die Hochschulvertreter treffen: Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) will auf die Bedingungen, die Universitäten, Fachhochschulen und Studenten für ihr Ja zu der neuen Medizinfakultät in Linz gestellt haben, nicht eingehen. Zumindest vorerst nicht.
So begrüßt die Ministerin – die sich als Oberösterreicherin sehr früh zu den Befürwortern des Projekts gesellte – zwar das deutliche Votum der Hochschulkonferenz für das Linzer Projekt. Die damit verknüpften finanziellen Forderungen – mehr Geld für Unis, Fachhochschulen und Forschung – bezeichnete Fekter aber als „eine Frage des nächsten Budgets“. Nur so viel: Es sei klar, dass „auch im nächsten Budget der tertiäre Bildungsbereich einen Schwerpunkt bekommen“ werde.
Auch die Forderung des Bundeslandes Salzburg, das nach der Zusage für die Linzer Fakultät ein gleichwertiges „Wahlzuckerl“ verlangt, wies Fekter zurück. Salzburg will vom Bund Geld für seine private Paracelsus-Medizin-Uni – und droht dabei sogar mit einer Klage vor dem Verfassungsgerichtshof.
Beschluss im August
Inwiefern sich die Bedingungen der Hochschulkonferenz tatsächlich in künftigen Budgets niederschlagen, ist jedenfalls unklar – zumal nicht einmal Unis oder FH selbst konkrete Zahlen nennen. Unabhängig davon soll die neue Medizinfakultät – inklusive der nicht zu beziffernden Forderungen – voraussichtlich am 13.August im Ministerrat beschlossen werden.
Läuft alles nach Plan, soll die Fakultät mit der Ausbildung schon im Herbst kommenden Jahres starten – paradoxerweise nicht in Linz, sondern in Graz. Denn dort sollen anfangs alle, und auch später noch ein Teil der Linzer Medizinstudenten, die ersten beiden Studienjahre absolvieren.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.07.2013)