Ist der Euro ein Teuro? Eine Studie der Gesellschaft für Europapolitik hält den Anstieg der Rohstoffpreise für einen wichtigeren Einfluss auf die Teuerung als den Euro.
Ist der Euro ein Teuro? Dieser Frage stellte sich die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) in ihrer jüngsten Publikation. Fazit: Die Angelegenheit ist zu komplex und subjektiv, um eine eindeutige Antwort zu geben.
Studienautor Josef Auer führt die Tatsache, dass viele Konsumenten die Umstellung auf den Euro 2002 als preistreibend empfunden haben, auf zwei Faktoren zurück: den zeitgleichen Anstieg der Rohstoff- und Agrarpreise auf der einen und das persönliche Inflationsempfinden auf der anderen Seite. Denn die Teuerungsrate für die Güter des täglichen Gebrauchs lag im vergangenen Jahrzehnt fast immer über der offiziellen, auf einer breiteren Basis berechneten Inflation.
Dennoch lässt sich der Verdacht eines Preisschubs nach der Euro-Einführung nicht zur Gänze entkräften: Denn wie Auer feststellt, nahm die Dynamik bei Lebensmittelpreisen nach 2002 zu: Während sich Nahrungsmittel im Zeitraum 1991-2001 um durchschnittlich 1,2 Prozent pro Jahr verteuern, belief sich das Plus von 2002 bis 2012 auf 2,4 Prozent.