„Hin & Weg“

Sinnlichkeit, Sex und Shakespeare in Litschau

Eine Sexarbeiterin und ein junger Mann im Rollstuhl: „Eine Nacht mit Lady Macbeth“ behandelt große Themen mit viel Humor.

Am Tag seines Geburtstags erfährt Fabian, dass seine Freunde leider den Besuch bei ihm kurzfristig absagen müssen und nicht vorbeikommen können. Als Wiedergutmachung, dass sie ihn an seinem Geburtstag allein lassen, schicken Fabians Freunde ein ungewöhnliches „Geburtstagsgeschenk“, eine Frau, die dafür bezahlt wird, die Nacht mit ihm zu verbringen. Ein junger Mann im Rollstuhl und eine Sexarbeiterin: Zwei Personen, die aus unterschiedlichen Gründen am Rande der Gesellschaft stehen. Was wird aus dieser Konstellation entstehen? Wird es lustig und leidenschaftlich oder bitter und traurig? Ist das uns allen gemeinsame Bedürfnis nach Freiheit, Liebe, Nähe und Verständnis das Einzige, was uns am Ende des Tages ausmacht? „Eine Nacht mit Lady Macbeth“ heißt das Stück, das Magdalena Marszałkowska beim „Theaterfestival Hin und Weg“ in Litschau auf die Bühne bringt. Das Stück ist den beiden Protagonisten Andrea Nitsche und Valentin Schuster auf den Leib geschneidert. Und nahm seinen Ursprung in Litschau. „Im Vorjahr hatte ich eine szenische Lesung meines Textes ,Hier liegt der Hund begraben‘ beim Festival. Es ist ein humorvolles Stück über toxische Männlichkeit. Valentin saß im Publikum und hat am lautesten gelacht. Darüber war ich sehr dankbar, und wir kamen im Anschluss ins Gespräch“, erzählt die Autorin und Regisseurin.

Beim Geburtstagsfest von Andrea Nitsche sah Marszałkowska den jungen Mann, der im Rollstuhl sitzt, wieder. Er sagte: „Magdalena, ich würde so gern ein Stück von dir sehen, wo du über Menschen wie mich schreibst!“ Eine Aussage, die Marszałkows­ka berührte. Insbesondere die Schubladisierung „Menschen wie mich“. Die Regisseurin, die in Polen auch Therapie-Workshops für Mütter mit behinderten Kindern abhält, dachte sich später: „Das ist eine geniale Idee – ein Stück für einen Schauspieler, der im Rollstuhl sitzt.“

»Bemerkenswert: Lady Macbeth ist die 
einzige starke Frau bei Shakespeare – und sie ist eine Mörderin.«

 Magdalena Marszałkowska

Regisseurin

Sexualität und Behinderung

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