Wie die beiden Supermächte ihren Systemwettbewerb austragen, entscheidet über Krieg, Frieden und Wohlstand im 21. Jahrhundert.
Die neuen Sanktionen der USA kommen nicht überraschend. Sie treffen China aber dennoch am falschen Fuß. Die Wirtschaft der Volksrepublik schwächelt wie schon lang nicht mehr. Das Wachstum betrug im Vergleich zum Vorquartal nur mickrige 0,8 Prozent. Und die Verbraucherpreise sinken. Der Immobilienmarkt bricht ein. Die Blase platzt. In Peking macht das Schreckenswort der Deflation die Runde. Die KP-Führung muss fürchten, dass die Konsumenten ihre Ausgaben zurückhalten, weil sie auf günstigere Angebote warten wollen.
Das ist eine ökonomische Großwetterlage, in der aus Flauten schnell bedrohliche Stürme werden können. In der Jugend macht sich ohnehin Unmut breit. Unter den neuen Uni-Absolventen beträgt die Arbeitslosigkeit satte 20 Prozent. Der chinesische Staat versucht, entgegenzusteuern und Anreize für die Binnenkonjunktur zu setzen. Und genau in dieser Situation hat US-Präsident Joe Biden ein Dekret erlassen, das amerikanische Investitionen in China künftig erschwert.