Unterwegs

Weltwunder der Moderne: Mit dem Zug direkt zum Flughafen

Mit den ÖBB nach ­Schwechat, mit dem Tesla nach Amsterdam, mit ­Klimapanik nach New York: ein Landeanflug.

Mir ist durchaus bewusst, dass sich meine Beiträge in dieser Serie mittlerweile als Anti-Newark-Kampagne lesen, aber ­irgendetwas an diesem so selbstbewusst benannten Liberty Airport erinnert mich jedes Mal wieder an die spezifischen Probleme, vor denen die USA stehen. Das ist dann doch eine gewisse Leistung. Das Hauptproblem hier freilich: dass man überhaupt so viel am Flughafen sein muss.

Fliegt man nach Newark, darf man bei gutem Wetter eine schöne Aussicht auf die Skyline von Manhattan genießen, doch dann kommt es, wie es kommen muss: Autobahnen, Müllplätze, Lagerflächen, Industrieareale breiten sich wie ein Teppich unter einem aus, und man schaltet, ja, man ist zurück im Land of the Free. Die spiralförmigen Highway-Auffahrten sind eine Kunstform für sich. (Ich fordere ja: Weltkulturerbe jetzt.)

Bei der Rückreise aus Europa kann dieses visuelle Spektakel irritierend sein, vor allem, wenn man etwa gerade noch mit den Österreichischen Bundesbahnen quasi direkt von den Bundesländern aufs Rollfeld von Wien-Schwechat kutschiert wurde – eine Sache, die sich für gelernte Amerikaner wie ein modernes Weltwunder anfühlt. Ich kam diesmal aus Amsterdam-Schiphol, wo ich zuvor ein Uber in die Stadt genommen hatte. Beschämt stand ich am beinah menschenleeren Pick-up-Platz, wo mich dann aber ein Tesla abholte. In Newark hatte ich einen Tag später das gegenteilige Problem: Das Uber dort, ein SUV, klar, war verspätet. Zu viel Verkehr in der Einfahrtschneise zum Flughafen. Der gelernte Europäer kriegt hier die Klimakrise.

Im Stau standen wir allerdings auch in Amsterdam.

elisabeth.postl@diepresse.com

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