Diskographie

Analyse von Taylor Swifts Texten als Uni-Kurs

 Taylor Swift während der Eras Tour in Kalifornien.
Taylor Swift während der Eras Tour in Kalifornien.APA / AFP / Michael Tran
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Die Universität Gent bietet einen Literatur-Kurs an, der Texte von Taylor Swift mit jenen literarischer Größen vergleicht. Gehen ihre Worte so sehr in die Tiefe?

Versteckte Hinweise, kleine Rätsel, große Verweise: Taylor Swift mag es, wenn ihre Fans bei ihren Texten genau hinhören. Was bedeutet dieses Wort, was meint die Sängerin mit jener Phrase? Bisher wurde das vor allem im Netz in Fanforen analysiert, doch bald ist die Beschäftigung mit Swifts Texten auch auf universitärer Ebene möglich. An der Universität Gent in Belgien startet im Herbst ein Kurs, der den Titel „Literatur: Taylor‘s Version“ (eine Anspielung auf die neu aufgenommenen Albumtitel der Sängerin) trägt. Dabei werden klassische Werke von Autorin wie Geoffrey Chaucer, Charlotte Brontë und William Shakespeare ebenso behandelt wie moderne von Margaret Atwood und die Diskographie von Taylor Swift.

Professorin Elly McCausland, die den Kurs leitet, ist, was nahe liegt, selbst ein Swift-Fan. Und war, wie sie dem dem „Guardian“ sagte, immer wieder von den Parallelen zwischen den Swifts Texten und der klassischen englischen Literatur beeindruckt. Außerdem gebe es in den Songs viele Wechsel zwischen verschiedenen Stilen. Und thematisch? Shakespeare würde in gewisser Weise die gleichen Fragen stellen wie Taylor Swift, meint die Professorin, die auch den Blog „Swifterature“ schreibt. Dort vergleicht sie Themen, Bilder und den Sprachgebrauch des Popstars mit großen Schriftstellern.

Gehen die Worte des Popstars wirklich so sehr in die Tiefe? Das würde die Sängerin sicher selbst nicht behaupten. Referenzen auf Literatur findet man aber immer wieder in ihren Songs, etwa auf Charles Dickens. Swifts Popularität, so meint die Professorin, sei zumindest teilweise auf den stark intertextuellen Aspekt ihrer Arbeit zurückzuführen. Weshalb sie ihre literarischen Wurzeln erforscht. McCausland hatte sich schon längere Zeit mit Swifts Songwriting beschäftigt. Den Anstoss zum Kurs gab aber das neueste Album „Midnights“ und der Song „The Great War“, der den Ersten Weltkrieg als Analogie für Herzschmerz verwendet. Die Aneignung von historischem Schmerz und Krieg als Metapher seien der Ausgangspunkt gewesen.

Taylor Swift als Thema an der Uni? Ganz neu ist die Idee nicht. An mehreren Unis in den USA können Studierende bereits seit vergangenem Jahr Kurse zu verschiedenen Aspekten des Werks der Musikerin untersuchen, etwa New York University. (rovi)

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