Donauinsel

Konsumfreier und grüner: Das neue Gesicht der Wiener „Sunken City“

So soll es werden: Die Sunken City wird komplett umgebaut.
So soll es werden: Die Sunken City wird komplett umgebaut.Rendering/Stadt Wien
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Es soll grüner, entspannter, konsumfreier werden. Das Areal der Donauinsel gegenüber der Copa Cagrana wird ab Herbst in drei Abschnitten umgebaut. Der erste bringt einen Kulturkiosk.

Sie ist noch immer eine kleine Erinnerung an eine alte Welt. Wer vom 2018 neu gestalteten Copa ­Beach die gelbe Brücke über die Neue Donau quert, hat schnell einmal erdbeerigen Shisha-Geruch in der Nase. Man sieht milchig-schaumige Sommercocktails, die so eigentlich kaum noch serviert werden, und griechisches und italienisches Essen, dessen Qualität hier gar nicht beurteilt werden soll.

Abgerundet wird das Bild mit jeder Menge Sommerhits aus den Lautsprechern. Kurzum: Das tra­shi­ge Lignano der 80er hat hier in der Sunken City noch seinen Platz. Das ändert auch das Rumba y Mambo nicht, das sich in der Salsa-Szene einen Namen gemacht hat. Doch die Sunken City ist eigentlich schon Geschichte. Diesen Herbst soll das gegenüberliegende Pendant des Copa Beach endlich auch ein komplett neues Gesicht erhalten. Nichts bleibt beim Alten. Schon gar nicht tun es die Lokale.

Die 13.000 Quadratmeter große Fläche wird ab Herbst 2023 in drei Abschnitten bis 2025 umgebaut. Damit bleiben die vom Umbau nicht betroffenen Abschnitte noch länger bestehen (und in Betrieb). Insgesamt soll das ganze Areal grüner, konsumfreier werden und mehr zum Relaxen und Sporteln einladen. Es wird sonnengeschützte Sitz- und Liegeflächen auf mehreren Ebenen geben. Es soll Kästchen geben, in die Dinge weggeschlossen werden, damit man sich keine Sorgen machen muss, wenn man ins Wasser geht, genügend öffentliche Toiletten und ein überdachtes Multifunktionssportfeld für Trainings und Events.

Dem Leuchtturm (er bleibt bestehen) zugewandt ist eine erhöhte Plattform geplant, die als Bühne und Sportfläche genutzt werden kann. Weiters soll eine „Fitnesslandschaft“ von der obersten Ebene bis zu den Plattformen an der Uferpromenade Sportgeräte für verschiedene Zielgruppen bieten. Dass generell der Zugang zum Wasser neu gemacht werden soll, ist Teil des Plans: mit Stegen, Stufen und Netzen, von denen aus man im Liegen das Wasser beobachten kann.

Nur noch drei Lokale

Auch die Gastronomie wird neu aufgestellt. In Zukunft gibt es nur noch Platz für drei Lokale sowie diverse Foodtrucks. Zwei der Lokale sollen das ganze Jahr über offen halten. Eines wird ein Ausflugscafé mit einem großen Gastraum sein, auf dessen Vorplatz sich eben Toiletten, aber auch Trinkbrunnen befinden werden. Angeschlossen an das Café ist eine konsumfreie, schattige Picknickzone.

Das zweite Lokal ist ein Sportkiosk in der Sportzone mit einem kleineren Gastraum. Auch der Sportkiosk bietet Trinkbrunnen und Toiletten, zusätzlich aber Spinde und Umkleidekabinen und Platz für Sportgeräte, die Vereine dort lagern können. Das dritte Lokal wird der bereits im Herbst 2023 gebaute (und 2024 präsentierte) Kulturkiosk mit großer Terrasse sein. Der kann, aber muss nicht ganzjährig offen haben. Die Betreiber werden laut Martin Jank von der Wiener Gewässer Management (für den Umbau zuständig) erst gesucht. Er hat gemeinsam mit Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch das neue Areal präsentiert. Ein großes Thema war dabei freilich der Hochwasserschutz. Gilt der doch als Hauptargument, warum die Donauinsel nicht mehr (gastronomisch) verbaut wird. Die neuen Lokale werden allerdings laut Jank am oberen Weg und damit sehr hoch stehen. „Dort ist der Hochwasserschutz zu 100 Prozent gewährleistet.“ Der Rest der Bebauung sei hochwasserfest. Für alle drei Lokale werden die Betreiber erst gesucht. Anfragen gebe es bereits, sagt Jank, aber spruchreif sei noch nichts. Die Verträge mit den alten Pächtern der Sunken City laufen aber alle aus.

Home-Office im Park 2024

Der erste Bauabschnitt ist jedenfalls der nördlichere Teil (200 Meter, nördlich des Rumba y Mambo), der den Besuchern den Kulturkiosk bringen wird. Außerdem Liege- und Sitzflächen im Schatten, kleinere und eine große Holzplattform am Wasser sowie die Liegenetze und absperrbare Spinde. Weiters soll es ab 2024 eine Park-Working-Plattform geben, wo man im Freien im Home-Office arbeiten kann. Entwickelt hat das Konzept das Architekturbüro Mostlikely. Die Kosten liegen bei 27 Millionen Euro.

Und noch etwas wird sich ändern. Die gelbe Fußgängerbrücke über die Neue Donau wird (außer bei Eis und Hochwasser) ganzjährig offen sein.

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