Unwetter

45 Menschen können nach Überschwemmungen in Kärnten noch nicht in ihre Häuser

Nach wie vor wird in Kärnten aufgeräumt.
Nach wie vor wird in Kärnten aufgeräumt.APA / Wilde
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Die Lage normalisiert sich, einige Hänge sind aber noch instabil. Für den Tourismus ist Besserung in Sicht. Vorsorglich werden alle Trinkwasserbehälter des Bundeslandes kontrolliert.

Die Lage in Kärnten normalisiert sich zusehends nach der Hochwasserkatastrophe Anfang August. Wegen instabiler Hänge können aber 45 Menschen noch immer nicht in ihre Häuser zurück. Für den Tourismus ist jedoch nach der Stornierungswelle nun wieder Besserung in Sicht. Das lange Wochenende sei für viele heimische Betriebe zufriedenstellend verlaufen, gab die Wirtschaftskammer am Mittwoch bekannt. Während Badespaß und Wanderlust langsam wieder Fahrt aufnehmen, werden die letzten Schäden beseitigt. Das Land prüft auch vorsorglich alle 350 Trinkwasserbehälter in der betroffenen Region.

Mit dem Comeback des Sommers kommen auch die Gäste zurück in das südlichste Bundesland. Die Nachfrage rund um Mariä Himmelfahrt habe den heimischen Beherbergungsbetrieben laut Josef Petritsch von der Wirtschaftskammer Kärnten eine sehr gute Auslastung beschert. „Es war wichtig, rasch vom Krisenmodus in den Handlungsmodus zu kommen und positive Bilder nach außen zu vermarkten“, meint auch Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Sein Referat stellte ein Soforthilfepaket in der Höhe von 600.000 Euro bereit, um einerseits wichtige touristischer Infrastruktur wieder herzurichten und andererseits „zielgruppenspezifische Werbung in den relevanten Märkten zu betreiben“, wie es in der Aussendung hieß. Denn trotz der guten Buchungslage um Mariä Himmelfahrt sehe man für den restlichen Sommer einen Nachfragerückgang.

Wasser geht zurück

Mittlerweile konnten die meisten Schäden der heftigen Unwetter, die Anfang August über Teile Kärntens hinweggezogen waren, bereits wieder beseitigt werden. Laut Gert Kurath, dem Leiter des Landespressedienstes, seien im gesamten Gebiet jedoch noch 45 Personen von Evakuierungen betroffen, da deren Häuser von instabilen Hängen bedroht würden. Sämtliche Wassermengen in den betroffenen Unwettergebieten würden nun langsam zurückgehen, damit würden auch die Schäden deutlicher. „Die Aufräumarbeiten, Sanierungen, Beobachtungen durch Geologen nach den Unwettern koordiniert über Behörden, Einsatzkräfte und Land gehen weiter. So werden laufend Beobachtungen von drohenden Hangrutschungen gemacht, Maßnahmen können aufgehoben werden, neue Maßnahmen sind nötig, um Menschen auch vor etwaigen weitere Starkregenereignissen zu schützen“, so Kurath am Mittwoch.

In einer Pressekonferenz gab Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ) bekannt, dass ab Mittwochnachmittag alle 350 Trinkwasserbehälter in den betroffenen Gebieten auf Verunreinigungen überprüft würden. Diese Maßnahme sei präventiv, es bestehe keine Gefahr einer aktuellen Verschmutzung des Trinkwassers mit Bakterien, wie Prettner betonte. Das Bundesheer und das Institut für Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin und Umwelt des Landes Kärnten (ILV) werden dafür in den nächsten zwei Wochen Proben entnehmen. „Wenn ein Brunnen überschwemmt wird und Oberflächenwasser hineinkommt, dann kann sein, dass Bakterien hineinkommen. Sonst kann es auch sein, dass verschmutztes Wasser über Ritzen durch hohen Wasserdruck eindringen kann. Gut angelegte Quellen und Hochbehälter sind in der Regel aber sicher und bisher gibt es keine Meldungen über Krankheiten durch Verunreinigungen im Wasser“, erklärte Gunther Vogl vom ILV, die Hintergründe der Aktion. (APA)

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