Salzburger Festspiele

„Into the Hairy“: Hier sieht man das Magische

Salzburger Festspiele/Katharina Jebb
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Ein Meisterwerk ist dem Choreografen-Duo Sharon Eyal und Gai Behar bei den Salzburger Festspielen mit „Into the Hairy“ gelungen. Auch auf der Perner Insel packte es das Publikum.

Von der Bühne auf der Perner-Insel in Hallein hört man ein fernes Plätschern, ein Glucksen. Im Dunkeln geht der Vorhang auf, eine Solostimme setzt sanft ein. Der Raum scheint schwarz und leer, doch in der Mitte kann man schemenhaft und befremdlich eine Art Körper erkennen, mit vielen ineinander verwickelten Armen und Beinen. Etwas Außerirdisches? Ein Alien? Nach und nach, wenn sich die Augen ans Zwielicht gewöhnt haben, sieht man, dass dieses Wesen aus sieben Tänzern besteht. Ihre knöchellangen Trikots, Tarn­anzügen ähnelnd, betonen etwas Schlangenhaftes, Raubtierhaftes: „Catsuit“ nennt man diese Art Outfit, das Gefährliche wird noch durch expressive schwarze Augenschminke akzentuiert.

Das vielgliedrige Wesen hebt eine der Tänzerinnen in ihrer Mitte hoch, dann beginnt sich das Gruppenbild aufzulösen. Ein Zucken, Stelzen, Drehen und Wenden setzt ein, begleitet von intensiven Rhythmen – elektronische Beats, Trommeln, Gitarren. Einer der Darsteller setzt sich ab, tanzt auf den Zehenspitzen. Kleinere Gruppen bilden sich, höchst kontrolliert und synchron wird agiert, im Stakkato gewippt, da winden und wackeln sie, da wird der Raum durchmessen, allein zu zweit oder in Scharen. Die meisten der Agierenden vermeiden den Blickkontakt mit dem Publikum. Aber es findet sich immer wieder einer oder eine, der/die sich, geradezu provokant Aufmerksamkeit fordernd, den Zusehern auf der Tribüne zuwendet. Das wirkt dann fast hypnotisch.

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