Kritik

Romeo und Julia an der Salzach

Elsa Dreisig gab Bellinis Giulietta höhensicher, unterstützt vom Mozarteumorchester Salzburg.
Elsa Dreisig gab Bellinis Giulietta höhensicher, unterstützt vom Mozarteumorchester Salzburg. SF/Marco Borrelli
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Zum zweiten Mal widmen sich die Salzburger Festspiele Vincenzo Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“. Aigul Akhmetshina und Elsa Dreisig begeistern.

Wenn es rasch gehen soll, ist man zuweilen gezwungen, auf Vorhandenes zurückgreifen. Wie Vincenzo Bellini, dessen Stern als Opernkomponist gerade aufging, als der arrivierte Kollege Giovanni Pacini in Venedig vertragsbrüchig wurde: Das Management des Teatro la Fenice wandte sich an den aufstrebenden Bellini mit der Bitte, die neue Oper für den Karneval beizusteuern. Zwischen diesem Auftrag zu Jahresbeginn 1830 und der für Mitte März vorgesehenen Premiere blieben nur wenige Wochen. Da hatte man Verständnis, dass der Komponist nach Stücken aus seinen früheren Opern Ausschau hielt, die er dann souverän in die Novität einarbeitete. Und dass er sich für ein populäres Sujet entschied: Für „Romeo und Julia“ konnte Felice Romani ein vorliegendes Textbuch rasch umarbeiten.

Die Handlung basiert übrigens nicht auf Shakespeares bekanntem Drama, sondern auf Luigi Scevolas „Giulietta e Romeo“. In dieser Tragödie steht weniger das Liebespaar im Zentrum des Geschehens als deren verfeindete Familien, Capulet und Montague, deren Zwist auch den Titel für Bellinis „Tragedia lyrica“ geliefert hat. Diese wurde schon bei ihrer Uraufführung frenetisch gefeiert. 

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