USA

Kein Trump – und viele Überraschungen: Wie die erste republikanische Debatte ausging

V. l. n. r.: Asa Hutchinson, Chris Christie, Mike Pence, Ron DeSantis, Vivek Ramaswamy, Nikki Haley, Tim Scott und Doug Burgum am Mittwochabend auf der TV-Bühne in Milwaukee
V. l. n. r.: Asa Hutchinson, Chris Christie, Mike Pence, Ron DeSantis, Vivek Ramaswamy, Nikki Haley, Tim Scott und Doug Burgum am Mittwochabend auf der TV-Bühne in MilwaukeeAFP/KAMIL KRZACZYNSKI
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Bei den Republikanern tut sich etwas: Die erste TV-Debatte der Präsidentschaftskandidaten – ohne Ex-Präsident Trump – zeigte, was die Partei sonst noch so zu bieten hätte. Kann es jemand mit Trump aufnehmen?

Der 6. Jänner 2021, jener Tag, an dem Anhänger von ihm das Kapitol in Washington, D. C. stürmten, sei geprägt gewesen von „Liebe“ und „Einigkeit“. Ob es zum Bürgerkrieg in den USA kommen könne? „Da gibt es eine Ebene von Leidenschaft, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Da ist eine Ebene von Hass, die ich noch nie zuvor gesehen habe, und das ist wahrscheinlich eine schlechte Kombination.“ All das sagt Ex-Präsident Donald Trump am Mittwochabend vor laufenden Kameras.

Aber nicht vor den laufenden Kameras der ersten republikanischen Präsidentschaftsdebatte. Während acht seiner parteiinternen Herausforderer von den „Fox News“-Journalisten Bret Baier und Martha MacCallum in Milwaukee befragt wurden, parlierte er lieber mit dem früheren „Fox“-Star Tucker Carlson in dessen Twitter-Sendung. Trump führt die Umfragen bei den Republikanern mit weitem Vorsprung an – und verzichtete auf die Debatte, ehe er sich am Donnerstag wieder als Angeklagter den Behörden stellen muss, dieses Mal in Georgia.

In der Trump-losen Sendung waren damit alle Augen auf den Rest des Kandidatenfelds gerichtet. Zwischen persönlichen Angriffen, lauten Buh-Rufen und wiederkehrenden Fragen nach Trump gab es allerdings auch einige Überraschungen. Wer sind die anderen Gesichter der Partei? Gibt es jemanden, der es mit Trump aufnehmen kann? Und welche Themen beschäftigen die Kandidaten abseits des Ex-Präsidenten? Ein Überblick.

Wer konnte sich hervortun?

Der Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, liegt zwar weit abgeschlagen hinter Trump auf Platz zwei in den Umfragen. Das machte ihn in der Runde am Mittwoch dennoch zu jenem Kandidaten mit dem größten Wählerzuspruch. Und damit auch zu dem, der die Debatte eröffnen durfte. Kritische Nachfragen an ihn gab es selten, insgesamt blieb er in Sachen Redezeit im Mittelfeld und auch ansonsten eher unauffällig. Auf Twitter verbreitete sich indes rasant ein Clip, der DeSantis mit eingefrorener Mimik zeigte – ein bekanntes Problem für den jungen Gouverneur, der als nicht besonders telegen gilt.

Es war Vivek Ramaswamy, Unternehmer und Multimillionär, der den Saal rhetorisch und mit viel Energie mitreißen konnte – und sich als Art Trump-Ersatz gab. Ein Außenseiter, der sich nicht um Regeln schert, sondern Washington aufmischen will. Seine Botschaft: eine neue Generation, die bei den Republikanern – und in der Republik – das Ruder übernehmen müsse, um den „American Dream“ am Leben zu erhalten. „Wir brauchen republikanische Politiker, die nicht weglaufen“, sondern ein Ziel vor Augen hätten, sagte Ramaswamy in seinem ersten Statement. Sein Charisma, erstmals von einem nationalen Publikum gesehen, dürfte ihm in den kommenden Tagen wohl einiges an Spendengeldern einbringen. (Bislang hat er seinen Wahlkampf großteils aus eigener Tasche finanziert.)

Was war die größte Überraschung?

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