Klima im Wandel

„Wir dürfen nur so viel Wasser verwenden, wie nachkommt“

Der völlig ausgetrocknete Zicksee südöstlich von Wien, nahe dem Neusiedler See, gleicht heute einer Wüste. Er hat seit 2022 kein Wasser mehr.
Der völlig ausgetrocknete Zicksee südöstlich von Wien, nahe dem Neusiedler See, gleicht heute einer Wüste. Er hat seit 2022 kein Wasser mehr. Sonja Jordan
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Interview. Der Mensch müsse wieder lernen, seinen Lebensraum zu schützen, sagt Ökologe Martin Kainz. Nur so könne man Überschwemmungen und Dürren vermeiden – und die Wasserversorgung sicherstellen.

Die Presse: Sie haben beim Forum Alpbach über die Bedeutung von Wasserqualität und funktionierenden Ökosystemen für das Überleben der Menschen gesprochen. Das klingt drastisch, steht uns das Wasser buchstäblich bis zum Hals?

Martin Kainz: Es geht nicht nur um die Wassermenge, die an einem Ort fällt. Wir müssen verstehen lernen, dass wir Menschen nicht nur Wasser trinken, sondern dass all das, was wir essen und an Kleidern haben, Wasser bedarf. Wir brauchen dieses indirekte Wasser zum Überleben.

Wir nutzen also etwa auch Wasser in China und Indien, wenn wir ein T-Shirt kaufen.

Wir nutzen Wasser auf der ganzen Welt, richtig, auch, wenn wir in Wien oder in Alpbach sitzen. Ein Shirt braucht Tausende Liter.

Wo sehen Sie die größten Probleme?

Im Umgang des Menschen mit der Natur. Wir müssen begreifen, dass wir Teil der Natur sind. Wir können nur dann funktionieren, wenn wir unseren Lebensraum intakt halten. Das haben wir in vielen vergangenen Jahrzehnten verabsäumt.

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