Nummer Zwei

Michael Schnedlitz: Kickls blauer Bauer

Michael Schnedlitz zog 2019 in den Nationalrat ein und wurde kurz darauf Generalsekretär der FPÖ.
Michael Schnedlitz zog 2019 in den Nationalrat ein und wurde kurz darauf Generalsekretär der FPÖ.Florian Schroetter
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Michael Schnedlitz ist für die Freiheitlichen Scharfmacher nach außen und Aufräumer nach innen. Wie der Sohn eines früheren ÖVP-Bürgermeisters die nach rechts gerückte Kickl-FPÖ vorweggenommen hat. 

Oppositionelle Nationalratsabgeordnete haben es nicht leicht, in Medien vorzukommen. Anträge werden in der Regel von der Regierungsmehrheit bestenfalls vertagt, schafft man es nach stundenlanger Plenardebatte mit einem Satz in die Abendnachrichten, ist das aus PR-Sicht fast schon ein Jackpot. Am 11. Dezember 2020 war das anders. Grund dafür war Michael Schnedlitz.

Seine siebenminütige Rede nützte der FPÖ-Mandatar dafür, Cola auf einen Coronatest zu schütten. Während er auf das Ergebnis wartete, polterte er über die seiner Ansicht nach vorherrschende „Diktatur“ in Österreich, die „Abschaffung der Meinungsfreiheit“, „zerstörte Familien“ und „vernichtete Existenzen“. Nach wenigen Minuten sagte er: „So, wir dürften jetzt ein Problem haben, wir haben nämlich einen positiven Coronatest im Parlament – dieses Cola hat einen positiven Test.“ Schnedlitz wollte damit zeigen, dass Tests Geldverschwendung seien (das Ergebnis hatte übrigens mit der Säure im Cola zu tun, wie Experten später erklärten). Über Schnedlitz und sein „Experiment“ berichteten hernach Medien auf der ganzen Welt, von der „Neuen Zürcher Zeitung“ über die „Welt“ und „Süddeutsche“ bis hin zu „USA Today“. Wissenschaftler zerrissen seine Kritik.

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