Dieses Rätsel um ein ominöses Buch hätte dem Starautor gefallen: Ein Germanist hat in einem Antiquariat eine Eco-Kriminalnovelle entdeckt, die dieser nicht geschrieben haben kann. Die Lektüre zeigt: Es war jemand mit viel Humor.
Wir dürfen vorstellen: „Carmen Nova, das Werk der Werke“, das „Buch der Weisheit und Wollust“. Es ist 1983 in wohl sehr kleiner Auflage erschienen, wird aber nun erst bekannt, „auch ohne Autor“. Denn tatsächlich, die schräge Kriminalnovelle dieses Namens, die sich schön selbstreferenziell in der Handlung derselben spiegelt und sich dort solcherart hymnisch feiern lässt, wirft neben vielen anderen Fragen vor allem diese auf: Wer hat sie geschrieben, wer sich diesen Jux erlaubt? Umberto Eco jedenfalls nicht, wie es das Cover verheißt. Auch wenn die Geschichte dieser Entdeckung ganz nach dem Geschmack des 2016 verstorbenen Erfolgsschriftstellers gewesen wäre.