Grant Shapps folgt

Britischer Verteidigungsminister Wallace tritt zurück

Wallace will der Politik den Rücken kehren.
Wallace will der Politik den Rücken kehren.Reuters/ANNA GORDON
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Ben Wallace hatte bereits im Juli angekündigt, dass er bei der nächsten Kabinettsumbildung zurücktreten werde. Der ehemalige Energieminister Grant Shapps folgt auf den Posten.

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace ist zurückgetreten. Dies teilte die Regierung in London am Donnerstag mit. Energieminister Grant Shapps wird die Nachfolge antreten. Das kündigte der konservative Premierminister Rishi Sunak am Donnerstag beim Kurznachrichtendienst X an.

Shapps dürfte damit auch zu einem wichtigen Gesicht werden, wenn es um die Koordinierung der Hilfen für die Ukraine geht, die sich seit eineinhalb Jahren gegen Russlands Angriffskrieg verteidigt.

Shapps hatte bereits mehrere Ministerposten in Großbritannien inne. Er war Verkehrsminister im Kabinett des früheren Premiers Boris Johnson und unter Liz Truss etwa eine Woche lang Innenminister. Mit dem Regierungswechsel zu Sunak übernahm er das Wirtschaftsministerium und dann das Ministerium für Energiesicherheit. Shapps übernimmt damit bereits den fünften Regierungsjob innerhalb eines Jahres. Er gilt als Medienprofi, bringt aber anders als sein Vorgänger keine Militärerfahrung mit.

Wallace warnt vor Kürzung bei Verteidigungsausgaben

Wallace hatte seinen Rücktritt bereits im Juli angekündigt. Er will sich bei der für kommendes Jahr erwarteten Unterhauswahl auch aus dem Parlament zurückziehen. Wallace galt als politisches Schwergewicht der regierenden Konservativen. Er machte sich auch als kompromissloser Unterstützer der Ukraine in ihrem Verteidigungskrieg gegen Russland einen Namen. Offen gab er auch Ambitionen auf den Posten des Nato-Generalsekretärs zu.

In seinem Rücktrittsschreiben zog Wallace eine positive Bilanz seiner vierjährigen Amtszeit. „Das Verteidigungsministerium ist wieder drauf und dran, Weltklasse zu werden mit Weltklasse-Leuten“. Zugleich warnte er vor Kürzungen bei den Verteidigungsausgaben. Diese sollten „nicht als Ermessensausgaben“ angesehen werden, betonte er. Premierminister Rishi Sunak reagierte in seinem Antwortschreiben mit Lob für Wallace. „Du hast unserem Land in drei der am meisten fordernden Regierungsposten gedient: Verteidigungsminister, Sicherheitsminister und Nordirland-Minister.“ Er habe daher, „volles Verständnis“ für den Rücktrittswunsch nach acht Jahren in Ministerfunktion. (APA/Reuters/dpa)

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