Klima-News der Woche

Zugvogelarten fliegen gemeinsam und autonomer Bergbauroboter bestand ersten Test

APA
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Die Forschungsnews aus Umwelt und Technik zum Klima diese Woche außerdem zu verschwindenden Skigebieten, Muren, die vom Klimawandel ausgelöst werden, und Radfahrenden, die keine „vermenschlichten“ selbstfahrenden Fahrzeuge wollen.

Gezeigt: Klimawandel und Muren hängen zusammen

Die globale Erwärmung ist schon jetzt für eine erhöhte Anzahl von Hangrutschungen verantwortlich. Das fanden Forschende um Douglas Maraun und Aditya N. Mishra von der Uni Graz heraus. Sie hatten dazu Hangrutschungen, die durch extreme Regenfälle im steirischen Feldbach 2009 ausgelöst wurden, untersucht. Mehr als 1000 Muren verursachten hier Schäden von rund 13,4 Mio. Euro. Anschließend verglichen sie ihre Ergebnisse mit Daten aus einer simulierten Welt ohne globale Erwärmung. Demnach kann ein Zehntel der Hangrutsche eindeutig auf den Klimawandel zurückgeführt werden (Climatic Change).

Gewandert: Zugvogelarten pendeln öfter gemeinsam

226.533 Durchzügler von 31 Vogelarten, wie Rotkehlchen, Turteltaube und Nachtigall – so viele Tiere beringte ein Team um den Ornithologe Leonida Fusani (Vet-Med-Uni Wien) zwischen 2007 und 2021 auf der italienischen Mittelmeerinsel Ponza. Dadurch gelang es den Forschenden, ihre Migrationsgewohnheiten zu eruieren. Fazit: Unterschiedliche Arten von Zugvögeln schließen sich bei ihren Frühlingsreisen von Afrika nach Europa zunehmend zusammen (Royal Society Open Science). Das gilt vor allem für Langstreckenmigranten aus Gefilden südlich der Sahara. Sie sind immer seltenere Gäste auf der „Rastinsel“ Ponza, weil sie wohl durch den Klimawandel dezimiert werden.

Gewarnt: Die Hälfte der Skigebiete wird schneefrei

Der Rückgang der Schneedecke beeinträchtigt auch europäische Skigebiete und führt zu einem dramatischen Anstieg der Tage, an denen Skifahren nicht möglich ist. Das geht aus einer internationalen Studie, an der auch Franz Prettenthaler von Joanneum Research beteiligt war, hervor. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysierten dazu 2234 Skigebiete und stellten fest, dass 53 Prozent davon einem „sehr hohen Risiko“ einer unzureichenden Schneeversorgung bei einer Erwärmung von zwei Grad Celsius ausgesetzt sein werden (Nature Climate Change). Bei vier Grad wären 98 Prozent betroffen.

Bergbauroboter erfolgreich in Estland getestet

Der Untertagebau ist oft mit vielen Risiken verbunden. Ein Grund, die Automatisierung voranzutreiben. Die Montanuni Leoben meldet nun auf dem Gebiet einen Erfolg: Ein hier mitentwickelter bio-inspirierter Bergbauroboter wurde im Sommer erfolgreich in Estland getestet. Die Steirer steuerten einen Schneidkopf für den kontinuierlichen Abbau von Erz bei. Ziel des Projekts „Robominers“ ist auch die Gewinnung von wichtigen Metallen, die für die Energiewende von Bedeutung sind, zu erleichtern. Die Funktionen des Prototyps, an dessen Bau 14 Partner beteiligt waren, reichen von der Navigation, der Wahrnehmung, dem Abbau, dem Transport bis zur Inline-Materialanalyse. 

Was die Akzeptanz autonomer Fahrzeuge steigert

Mit welchen Erfahrungen begegnen Radfahrerinnen und Radfahrer selbstfahrenden Fahrzeugen im Verkehr? Eine Forschungsgruppe von Salzburg Research und vom Kuratorium für Verkehrssicherheit widmete sich der Rolle der verletzlichen Verkehrsteilnehmenden. Auch ihre Akzeptanz ist gefragt. Die Ergebnisse der Befragung von 889 Personen und Gruppendiskussionen zeigen, dass Technikaffinität, Alter und Geschlecht der Radfahrerinnen und Radfahrer einen signifikanten Einfluss auf deren Vertrauen und ihre wahrgenommene Sicherheit gegenüber selbstfahrenden Autos haben. Generell zeigten sich die Befragten offen für externe Warnsignale zur Unterstützung der Interaktion; simulierte Gesichter auf der Vorderseite lehnten die meisten jedoch deutlich ab. (cog)

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