Die mächtigsten Staatenführer aus aller Welt suchen die Nähe zum selbstbewussten Kronprinz Mohammed bin Salman (kurz „MbS“), der den Einfluss Saudi-Arabiens auf der Weltbühne noch weiter ausbauen will.
Weltmacht

Weg vom Öl: Wie der saudische Kronprinz sein Land umkrempeln will

Der Export von Erdöl brachte Saudiarabien Geld und Einfluss. Der umtriebige saudische Kronprinz will das Königreich nun öffnen und wirtschaftlich breiter aufstellen – über sprudelnde Ölquellen, touristische Megaprojekte und einen riskanten Plan.

Mit seinen Gegnern fackelt der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman nicht lang herum. Davon zeugt etwa der ihm zugeschriebene Auftragsmord am Journalisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018, nachdem dieser das saudische Königshaus und den Kronprinzen persönlich kritisiert hatte. Auch mit rivalisierenden Zweigen innerhalb des Königshauses, die ihm seine Machtfülle streitig machen wollten, machte bin Salman kurzen Prozess.

Weder aus den USA noch aus Europa muss „Prinz Sorglos“, wie ihn eine deutsche Zeitung einst nannte, Konsequenzen fürchten. Erst vor wenigen Wochen empfing ihn der französische Präsident Emmanuel Macron im Élysée-Palast, unlängst waren US-Präsident Joe Biden und der chinesische Regierungschef, Xi Jinping, zu Gast beim 38-jährigen Kronprinzen. Auch mit Wladimir Putin soll er beste Beziehungen pflegen. Mit den Saudis lässt sich eben gut Geschäfte machen. Das weiß man überall auf der Welt – vor allem, wenn es um Erdöl geht, aber nicht nur. Bei der Anbahnung wirtschaftlicher Deals ist dann auch die eine oder andere Menschenrechtsverletzung schnell vergessen.

Mohammed bin Salman, kurz „MbS“, ist in den vergangenen Jahren zum Machtzentrum von Saudiarabien aufgestiegen. Formal bekleidet zwar sein Vater, König Salman, das höchste Amt. Die Umtriebigkeit seines Sohnes, der 2022 auch zum Premierminister des Landes ernannt wurde, macht den alten König aber fast vergessen.

Auf ins Post-Öl-Zeitalter

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