Edelmetall

Die Goldbarren bleiben gefragt

Die Türkei führt die Rangliste der größten Goldkäufer 2022 an. China rangiert auf Platz zwei. 
Die Türkei führt die Rangliste der größten Goldkäufer 2022 an. China rangiert auf Platz zwei. Reuters/ JASON LEE
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Die weltweite Nachfrage nach dem Edelmetall bleibt hoch. Dabei sind hohe Zinsen und Renditen auf Staatsanleihen kein gutes Umfeld. Und vorerst wird sich dieses wohl auch nicht verändern.

Die jüngste Rede von Fed-Chef Jay Powell in Jackson Hole brachte nur wenig frische Impulse für den Goldmarkt. Das lag vor allem daran, dass Powells Äußerungen kaum Schlüsse auf die Zinsentscheidungen der US-Notenbank in den kommenden Monaten zuließen. Dabei hatten Anleger gespannt darauf gewartet, der Goldpreis steht seit einigen Wochen unter Druck.
Denn solang die Zinsen und Renditen auf US-Staatsanleihen auf dem hohen Niveau verweilen, herrscht Gegenwind für das zinslose Gold.

Da das Edelmetall keine laufenden Erträge abwirft, bevorzugen Investoren in einem Umfeld hoher Zinsen eher Staatsanleihen als Gold. Dabei hatte der Goldpreis erst im Mai beinahe wieder einen Höchststand erreicht und lag bei 2075 US-Dollar. Wie Bloomberg zuletzt berichtete, bleiben die professionellen Anleger deshalb nach wie vor bei Gold. Eine Umfrage unter zwölf institutionellen Anlegern – von Staatsfondsmanagern bis hin zu Hedgefonds – zeigte einen bescheidenen Optimismus für die Preisaussichten bis 2024.

Unter den Befragten gab es keinen, der angab, seine Goldinvestitionen in den nächsten zwölf Monaten zu verringern. Fünf von ihnen erklärten, dass sie ihre Allokationen voraussichtlich erhöhen werden, mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen mit steigenden Preisen, und fünf erwarten ein Allzeithoch.

Nationalbanken und die Goldvorräte


Ähnliches besagt auch der aktuelle Report der Branchenorganisation World Gold Council (WGC). Gemäß diesem blieben die globalen Goldkäufe im zweiten Quartal 2023 stabil. Die Gesamtnachfrage – die sich aus der Nachfrage aus dem Schmuck-, Technologie- und Investmentsektor sowie aus den Zentralbankkäufen zusammensetzt – ging zwar verglichen mit 2022 um zwei Prozent auf 920,7 Tonnen zurück. Aber wird der außerbörsliche Handel miteinbezogen, steht unterm Strich sogar eine Steigerung von sieben Prozent. Vor allem Nationalbanken investierten im abgelaufenen Jahr in ihre Goldvorräte. Großbanken haben immer schon einen Teil ihrer Währungsreserven in Gold angelegt. In wirtschaftlich oder politisch angespannten Zeiten setzen die Institute ebenso wie Privatanleger auf die krisenfeste Anlageklasse. Laut WGC-Report führt die Türkei die Rangliste der größten Goldkäufer 2022 an – mit 148 Tonnen des Edelmetalls. China rangiert auf Platz zwei mit 62 Tonnen. Bei den Ländern mit den meisten Goldreserven hat der WGC die USA als den goldreichsten Staat der Welt ausgemacht – mit mehr als 8000 Tonnen führen sie die Liste vor Deutschland mit rund 3300 Tonnen an. (sub)

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