Tierschutz

Kehrtwende: Tötung von Wölfen wird erleichtert

Wölfe sind vom Aussterben bedroht, deshalb wurden sie bisher in der EU streng geschützt.
Wölfe sind vom Aussterben bedroht, deshalb wurden sie bisher in der EU streng geschützt. Getty images/Mirceax
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Deutschlands grüne Umweltministerin Lemke ist für einen rascheren Abschuss von Wölfen, die Weidentiere gefährden. Auch die EU-Kommission signalisiert eine Haltungsänderung.

Es hat lange gedauert. Doch die wachsende Zahl an Rissen von Weidentieren und der Druck von Vertretern der Landwirtschaft zeigen Wirkung. Nachdem Österreich und Schweden einen Aktionsplan für erleichterte Abschüsse von Wölfen vorgeschlagen hatten, änderte auch die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke ihre Haltung. In einem Interview mit der „Welt“ erklärte die grüne Politikerin, die „Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“. Lemke hatte sich noch im Februar gemeinsam mit elf weiteren EU-Umweltministerinnen – darunter Leonore Gewessler (Grüne) – gegen eine Aufweichung des Schutzes für Wölfe ausgesprochen.

Am Montag reagierte auch die EU-Kommission. In einer Aussendung wurde das Problem explizit anerkannt. „Die Konzentration von Wolfsrudeln in einigen europäischen Regionen wird zu einer realen Gefahr für Nutztiere und möglicherweise sogar für Menschen“, so Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, deren eigenes Pony 2022 von einem Wolf gerissen worden war. Noch im Juli hatte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius die Alarmstimmung in Österreich als „unverhältnismäßig“ kritisiert. Die Kommission plane vorerst nicht, den Schutz des Wolfes aufzuweichen, hieß es damals.

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