War Ihr Urlaub ein Flop? Dann finden Sie Trost beim österreichischen Dichter: Sein herrlich missmutiger Bericht über eine Griechenlandreise ist neu erschienen.
Kaum hat der Dichter Franz Grillparzer am 27. August 1843 in Wien das Dampfschiff bestiegen, sieht er schon schwarz: Sein Reisegefährte habe ihn „ohne Zweifel“ versetzt, und nun müsse er „die lange beschwerliche Reise in meinem vorgerückten Alter mit meiner gebrechlichen Gesundheit“ allein machen. Seine Laune sei „schwer zu beschreiben. Mir war zumut wie einem, der zuerst nicht aufs Wasser, sondern ins Wasser geht.“ Wie der 52-jährige grantige und hypochondrische Hofrat in seinem Reisetagebuch seiner schlechten Laune Luft macht, ist sehr erheiternd zu lesen, zeigt eine Neuausgabe des Jung und Jung Verlags. Schon ihr Titel spricht wohl allen aus der Seele, deren Urlaub nicht verlaufen ist wie erhofft: „Das habe ich mir anders vorgestellt“ . . .
Im heutigen Bratislava muss sich Grillparzer mit einem Bett begnügen, „nicht länger als einer meiner Arme“, er ist „unendlich verstimmt. Konnte mich durchaus nicht besinnen, was denn eigentlich mein Zweck bei dieser Reise sei.“ In einer anderen Nacht stören „zwei ungarische Geistliche im Zimmer nebenan, die schon um drei Uhr morgens zu speien anfingen“. Grillparzer seinerseits kämpft oft mit Durchfall. „Denke schon an die Möglichkeit, auf dieser Reise zu sterben.“