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FPÖ-Politiker angezeigt: Strache vermutet Verschwörung

Anzeigen gegen FPoePolitiker Strache
Anzeigen gegen FPoePolitiker Strache(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
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Eine rechtsextreme Gruppe auf Facebook bringt die FPÖ in Bedrängnis. Strache vermutet eine Verschwörung von "diversen Medien und den Parteisekretariaten unserer Mitbewerber".

Wien/Pri. Eigentlich war Heinz-Christian Strache schon für das Wahlkampffinale gerüstet gewesen. Mit Frank Stronach, der seine Kanzlerambitionen zunichtemachte, hatte sich der FPÖ-Chef abgefunden. Die enttäuschenden Landtagswahlergebnisse in diesem Jahr sind lange her, die widerspenstigen Landesparteien gezähmt. Und dann das: Das Netzwerk „Heimat ohne Hass“ hat am Mittwoch eine nicht öffentliche Facebook-Seite auffliegen lassen, über die Hasstiraden gegen Politiker, Juden und Muslime ausgetauscht wurden. Ein Poster meinte etwa, „der ganze Muslime-Scheißhaufen“ gehöre angezündet.

Administriert wird die Seite unter anderem von einer FPÖ-Gemeinderätin aus Bad Fischau. Zu den rund 150 Mitgliedern zählen auch einige hochrangige Freiheitliche: der Nationalratsabgeordnete Christian Höbart, der Grazer Stadtrat Mario Eustacchio oder Vizeparteichef und Wiens Klubobmann Johann Gudenus zum Beispiel. Letzterer hat sich mittlerweile von der Seite distanziert.

Das Netzwerk „Heimat ohne Hass“, das der rechtsextremen Szene im Internet nachspürt, hat sich mit einem Fake-Account Zugang zur Gruppe verschafft und den Schriftverkehr dokumentiert. Leute wie Höbart, Eustacchio und Gudenus hätten zwar nicht gepostet, seien aber auch nicht gegen die Beiträge von „kleineren FPÖ-Funktionären“ eingeschritten, sagte der Sprecher des Netzwerks, Manfred Walter, zur „Presse“.

Der Linzer Datenforensiker Uwe Sailer, einer der Protagonisten von „Heimat ohne Hass“, brachte eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein. Angezeigt wurden vorerst nur die Administratoren. Demnächst will man aber auch gegen Einzelpersonen vorgehen, kündigte Sailer an.

 

FPÖ prüft rechtliche Schritte

Die FPÖ überlegt ihrerseits rechtliche Schritte gegen Sailer, der den Freiheitlichen des Öfteren schon Verbindungen in die rechte Szene vorgeworfen hat. Strache vermutet eine Verschwörung von „diversen Medien und den Parteisekretariaten unserer Mitbewerber“, wie er am Donnerstag auf Facebook postete – über seine persönliche Seite.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2013)