Auf die US-Modekette kommt eine Schadenersatzklage wegen Entlassung einer Mitarbeiterin zu.
New albany/Es/Ag. Sie trug bei der Arbeit in einer Abercrombie & Fitch-Filiale im kalifornischen San Mateo ein Kopftuch. Und weigerte sich, es abzunehmen, als sie dazu aufgefordert wurde.
Grund genug für eine Entlassung, fand die Geschäftsführung der Modekette. Begründung: Die Bekleidung würde nicht zum Modestil des Unternehmens passen. Das ist Diskriminierung wegen Religionszugehörigkeit, entschied das kalifornische Bundesgericht. Auf Abercrombie & Fitch kommt jetzt eine Schadenersatzklage zu.
Die Klage reiht sich nahtlos ein in die Serie von PR-Desastern, die die eigenwillige Unternehmenspolitik des börsenotierten Modekonzerns in den letzten Monaten auslöste. Firmenchef Mike Jeffries hatte unlängst für Aufsehen gesorgt, als er verkündete, dass seine Mode nur „für die coolen Leute, die gut aussehend und dünn sind“, gemacht sei.
Ein Drittel weniger Gewinn
Dementsprechend arbeiten in den Filialen von Abercrombie & Fitch und der in Europa bekannteren Kette Hollister auch nur junge, schöne und durchtrainierte Menschen. Das kam bis vor Kurzem bei Teenagern sehr gut an. Doch seit einiger Zeit verliert A&F an Boden. Der Gewinn ging im zweiten Geschäftsquartal um 30 Prozent auf 11,4 Mio. Dollar (8,6 Mio. Euro) zurück.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2013)