E-Infrastruktur: Da sind wir ja gespannt

Elektroautos: Viele Modelle sind im Kommen – aber wie sieht es in Österreich mit dem Laden aus?

Bereits 2009 hätte die Autobranche erkannt, dass sie künftigen, strengen CO2-Regimen nur mit einer umfassenden Elektrifizierung des Antriebsstrangs – sei das Ergebnis rein elektrisch, sei es gemischt – würde entsprechen können. Dies spricht Michael Viktor Fischer, Chef des in der Vorwoche vorgestellten Gemeinschaftsunternehmens Smatrics, bei einem Rundgang auf der IAA. Unter jenem Markennamen wollen Siemens Österreich und Verbund den Ausbau der Ladeinfrastruktur im Land massiv vorantreiben.

Nach dem in elektrischer Hinsicht schwachen IAA-Jahrgang 2011 zeigt sich Fischer nicht überrascht von der elektrischen Offensive in diesem Jahr: Es dauere nun einmal „fünf Jahre, bis ein völlig neues Modell zur Marktreife gelangt“.

2014 werden allein deutsche Hersteller 14 elektrische Modelle auf den Markt bringen – entweder als reine Stromer wie e-Golf und e-Up oder als Plug-in-Hybride wie Audis A3 e-tron. Bis Mitte 2014 wolle auch Smatrics, so Fischer, sein Scherflein dazu beitragen: Zu diesem Zeitpunkt soll man es an jedem Ort des Landes nicht weiter als 60 km zur nächsten Lademöglichkeit haben (hochalpines Terrain ausgenommen). Aktuell würden an der Westautobahn Raststationen und Tankstellen mit Ladesäulen ausgerüstet. Eine eigene App für die Übersicht, auch über die Kosten, könne man sich schon jetzt herunterladen.

Die allergrößten Bedenken, was Einschränkungen bei der Reichweite angeht, könne man damit also in absehbarer Zeit entkräften, sagt Fischer. „Wir stehen bei der Elektromobilität freilich erst am Anfang, so wie in den 1990ern der Mobilfunk.“ Zu den Baustellen zählen Steckernormen für spezielle Ladeformate, über die sich speziell deutsche und französische Hersteller noch nicht ganz einig sind.

Smatrics-Chef Fischer kommt von BMW, wo er die letzten 14 Jahre in der Konzernplanung beschäftigt war. BMW bringt heuer noch den i3 auf den Markt – das kompakte Auto gibt es sowohl rein elektrisch als auch mit „Range Extender“, also mit Benzinmotor, der bei Bedarf die Reichweite vergrößert. Mercedes will mit einer elektrischen B-Klasse kontern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2013)

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