Nachlese TV-Duelle im ORF: FP-Chef Strache und BZÖ-Chef Bucher hatten sich lieb, Stronach gab sich grüner als Grünen-Chefin Glawischnig. DiePresse.com tickerte live.
Die TV-Duelle im ORF nähern sich ihrem Ende. Die erste Konfrontation am Donnerstagabend zwischen FP-Chef Strache und BZÖ-Chef Bucher konnte allerdings nicht einmal als solche bezeichnet werden. Mitunter überwog der Eindruck, die beiden politischen Gegner hätten sich gegen ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher verschworen. Das zweite Duell zwischen Parteigründer Frank Stronach und Grünen-Chefin Eva Glawischnig war vor allem durch skurrile Zitate geprägt.
Strache und Bucher tun sich nicht weh
Ein Satz von BZÖ-Chef Josef Bucher brachte das erste TV-Duell mit FP-Chef Heinz-Christian Strache gut auf den Punkt: "Wir sollten ein bissl zu streiten anfangen, sonst wird es nicht lustig". Die beiden politischen Gegner schienen sich verbündet zu haben und schmetterten in der ersten Viertelstunde jeden Vorwurf, der sich auf das Hypo-Desaster bezog, vehement ab. Strache und Bucher hatten die Schuldigen klar ausgemacht: Rot und Schwarz. Bucher zog die Sache ins Lächerliche: "Am Ende wird man uns die Schuld geben, dass 1976 die Reichsbrücke eingestürzt ist." Strache nannte es eine "Schweinerei", so zu tun, als wären die Haftungen Schuld des früheren Landeshauptmanns Jörg Haider (einst FPÖ, später BZÖ). Da werde versucht, "sich an einem Toten abzuputzen".
Nur einmal kam es zu einem kleinen Wortgefecht, das aber in entspannter Atmosphäre stattfand. "Es wird wahrscheinlich nicht mehr so oft möglich sein, mit Ihnen im ORF zu diskutieren", bedauerte Strache, der nicht an einen Einzug des BZÖ in den Nationalrat glaubt. Jede Stimme für das BZÖ sei eine verlorene. Bucher musste kontern und erinnerte Strache daran, dass dieser schon 2006 Westenthaler und 2008 Haider prophezeit habe, aus dem Nationalrat zu fliegen. Passiert sei das aber nicht, was Bucher als gutes Omen wertete.
Umfrage: Wer hat das Duell Strache vs. Bucher gewonnen?
"Der grüne Held" und seine "Ex-Gelder"
Im zweiten TV-Duell wurde es dann unterhaltsamer. Stronach zückte gleich zu Beginn ein Taferl und hielt der Grünen-Chefin ein Zitat aus ihrem Duell mit Bucher vor. Er warf ihr Unehrlichkeit vor. Glawischnig konterte mit einem eigenen Taferl, das den Kauf eines Schlosses in Reifnitz durch Stronach anprangerte. Später wollte sich Stronach nicht nur als ein Mann der Wirtschaft präsentieren. "Ich wurde als grüner Held klassifiziert", sagte er und strich seine Bemühungen bei der Entwicklung des Elektroautos hervor.
Danach sorgte Stronach vor allem für skurrile Höhepunkte. Einerseits wusste er nichts von der "Österreich-Card" in seinem Wahlprogramm. ORF-Moderatorin Thurnher musste ihn erst darüber aufklären. Sein Klagen über den zu hohen Männeranteil in der Politik ("Das ist ein Männerparlament, alles ist von Männern dominiert.") kostete Glawischnig nur ein Lächeln. "Sie sitzen hier einer Frau gegenüber, falls Ihnen das nicht aufgefallen ist", sagte sie. Und irgendwann sprach Stronach über "Ex-Gelder", konnte aber nicht erklären, was er damit meinte.
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