Bei der Oppositionrunde im ORF versuchte sich Strache von Bucher abzugrenzen.
Wien. Da war sie wieder, die Friseurin. Jene Berufsgruppe, die von SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann bei seinem TV-Duell mit Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) am Dienstag für seine Argumente Pro-Mindestlohn herhalten musste (Siehe auch "Mindestlohn als Jobgefahr"). Denn auch Grünen-Chefin Eva Glawischnig rechnete bei der „Oppositionsrunde" am Donnerstagabend vor: Würde besagte Friseurin 8,50 die Stunde verdienen, würde das die Dienstleistung für den Kunden um einen Euro pro Stunde teurer machen.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sprach sich ebenfalls für einen Mindestlohn aus – vorausgesetzt, Betriebe würden steuerlich entlastet werden. BZÖ-Chef Josef Bucher argumentierte vehement dagegen. Und auch sonst versuchten die beiden männlichen Spitzenkandidaten nach ihrem beinahe friedlichen Zweier-Duell, die Unterschiede ihrer Parteien aufzuzeigen: Strache war gegen eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen, Bucher dafür. (Nachsatz: „Ich bin aber nicht der Bildungsexperte, auf den ganz Österreich hören muss.“) Bucher gab sich allgemein angriffig, auch gegenüber Glawischnig: In den letzten Minuten rutschte ihr vor Ärger sogar das Du-Wort heraus, als es um das Thema Euro ging.
Aber auch das obligatorische Taferl fehlte nicht, das diesmal Bucher hervorbrachte. Die Debatte dauerte noch keine fünf Minuten, da hatte auch Glawischnig schon ihre Mappe gezückt. Zum Vorschein kamen zwei Pappfiguren: Glawischnig platzierte symbolisch Faymann und Spindelegger auf den Tisch. Die beiden hatten die Teilnahmen an der Debatte abgesagt. Daraufhin blieb auch Frank Stronach fern – eine Pappfigur bekam er allerdigns nicht.
(ib)