Auf Salzburg könnten noch schöne Erfolge warten. Bis die Leipziger Filiale blüht.
Salzburg hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Und selbst Didi Mateschitz, der Herr der Dosen, ist mit seiner Fußballmannschaft zufrieden. Den schwedischen Meister hat man deklassiert, in der Bundesliga deutet einiges darauf hin, dass man der Wiener Austria den Meistertitel wieder abluchst. Schon im Sommer wurde eine wichtige und richtige Entscheidung getroffen, weil die Klubführung beschlossen hat, Trainer Roger Schmidt arbeiten zu lassen. Die Salzburger Mannschaft, vor einem Jahr neu aufgestellt, hat sich zu einer schlagkräftigen Truppe entwickelt. Sie spielt ansehnlichen Fußball, würde sich mit Sicherheit mehr Zuschauer verdienen – und sie spielt vor allem erfolgreich.
Das Projekt in Salzburg macht erstmals den Eindruck, als stecke ein System dahinter. Zwei der herausragenden Profis haben ihre Verträge vorzeitig verlängert, sich längerfristig an Red Bull gebunden. Beide, Torjäger Soriano und Kevin Kampl, wären auch gut genug für die deutsche Bundesliga. Möglich, dass sie der Geldgeber so lange in Salzburg parkt, bis Rasenballsport Leipzig den Aufstieg in die zweite Liga schafft. Offiziell wird das in Salzburg dementiert, von der Hand zu weisen ist es nicht.
Wenn die Salzburger weiter reifen, dann werden auch sie sich einmal den Traum von der Champions League erfüllen können. Einige Spieler sehen sich im falschen Bewerb, Übermut aber ist wirklich nicht angebracht.
wolfgang.wiederstein@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2013)