Geständnis im Fall Larissa: Tirolerin wurde erwürgt

Tirol: 21-jährige Larissa wurde offenbar ermordet
Tirol: 21-jährige Larissa wurde offenbar ermordetAPA/ROBERT PARIGGER
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Der Freund der seit zwei Wochen verschwundenen 21-jährigen Larissa B. hat zugegeben, die junge Frau erwürgt zu haben.

Innsbruck. Die Ungewissheit ist vorbei, nun scheint es traurige Gewissheit zu sein: Die 21 Jahre alte Larissa B. aus Reutte in Tirol wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Ihr 24-jähriger Freund hat Donnerstagabend gestanden, die junge Frau erwürgt zu haben. Ihre Leiche habe er in den Inn geworfen. Bisher konnte die Tote allerdings trotz systematischer Suchaktionen der Polizei noch nicht gefunden werden. All dies gab am Freitag die Landespolizeidirektion Tirol bei einer Pressekonferenz bekannt. Das Sondereinsatzkommando Cobra hat die Suche am Freitagabend vorerst erfolglos abgebrochen.

Der Fall galt als mysteriös. „Sie ist wie vom Erdboden verschluckt", hatte der Leiter des Landeskriminalamtes Walter Pupp noch vor ein paar Tagen gemeint. Der Freund des Mädchens schien mit dessen Verschwinden nichts zu tun zu haben, beteiligte er sich doch selbst an der Suche. In seiner Wohnung in Rum bei Innsbruck fand die Polizei auch keine Spuren, die auf ein Verbrechen hindeuteten.
Angehörige und Freunde der Abgängigen hatten über Social-Media-Kanäle, vor allem via Facebook, private Suchmannschaften zusammengetrommelt, die am Ufer des Inns unterwegs waren. Sogar „Wahrsager" hatten sich - erfolglos - eingemischt. Noch dazu fiel die Zeit des Suchens ausgerechnet in jene des Prozesses um Julia Kührer. Dies steigerte die Nervosität, da ja die 16-jährige Niederösterreicherin ganze fünf Jahre verschwunden blieb, ehe man ihre sterblichen Überreste fand. Und wusste, dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein musste.

Das Rätsel um Larissa B. wurde nun durch die Auswertung der Daten des Mobiltelefons des Freundes gelöst. Der Mann war in der Nacht des Verschwindens der jungen Frau mit seinem Auto auf einer Sandbank beim Innufer stecken geblieben und musste von einem Pannendienst befreit werden. Zuvor soll er auf dieser Fahrt die Leiche der 21-Jährigen in den Inn geworfen haben. Auf die Spur des Mannes kam die Polizei, da die Auswertung seiner Telefon-Rufdaten ein anderes Bild ergab, als jenes, dass der Mann bei den Befragungen gezeichnet hatte.

Die Tote im Kofferraum

Der Verdächtige hatte erklärt, in der Tatnacht ab zirka 3.30 Uhr geschlafen zu haben. Laut den - technisch ausgewerteten - Telefondaten rief er aber gegen 5 Uhr früh den Pannendienst an. Auf dieses Telefonat war die Polizei, die schon vorher die am Mobiltelefon gespeicherte Liste der Anrufe angeschaut hatte (mit Erlaubnis des Mannes) nicht gestoßen. Der Mann hatte den Anruf gelöscht.

Rechtlich möglich wurde die Auswertung der Telefondaten erst, nachdem Zeugen aus dem Bekanntenkreis des Paares von einem Streit berichtet hatten. Damit kam für die Polizei eine Beziehungstat in Frage und sie konnte eine richterliche Anordnung zur Auswertung der Rufdaten erwirken.

Zur Tat selbst: Der Mann soll die 21-Jährige in seiner Wohnung erwürgt, sie in der Tiefgarage in den Kofferraum seines Wagens gelegt und zum Inn gebracht haben. Er dürfte erst drei Wochen vor dem Verbrechen begonnen haben, sich mit Frau regelmäßig zu treffen.
Klarheit gebe es aber noch nicht, so Kriminalamtsleiter Pupp am Freitag: „Das Motiv und der genaue Ablauf der Tat sind noch Gegenstand der Ermittlungen." Zuletzt wurde weiter nach der Leiche gesucht.

(m. s./APA)

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