Auch in Europa werden die jüngsten politischen Entwicklungen in Rom mit Sorge beobachtet.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montagnachmittag mit Premier Enrico Letta telefoniert, der um die Rettung seiner brüchigen Regierungskoalition kämpft. Die Kanzlerin äußerte die Hoffnung, dass politische Stabilität überwiegen und die Regierung Letta im Amt bleiben werde, verlautete es aus Lettas Büro.
Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert hatte zuvor die Hoffnung geäußert, "dass die Kräfte, die sich für eine Stabilisierung der Lage einsetzen, auch eine Lösung finden werden".
Der italienische Europaminister Enzo Moavero Milanesi meinte, die EU verlange von Italien politische Regierbarkeit. Italien müsse die Verpflichtungen erfüllen, die es mit der EU eingegangen sei. "Italien braucht unbedingt politische Stabilität", meinte der Minister.
Drastische Warnungen kamen auch von den Wirtschaftsverbänden. "Ich hoffe, dass diese Instabilität nicht dazu führt, dass unser Land unter europäische Zwangsverwaltung gestellt wird", sagte der Chef des Industrieverbandes Confindustria, Giorgio Squinzi, in Mailand.
Die politische Krise in Rom hat sich nach dem Rücktritt der fünf Minister der Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL) um Ex-Premier Silvio Berlusconi am Samstag zugespitzt. Der Regierungschef wird die Vertrauensfrage am Mittwochvormittag zuerst im Senat und dann in der Abgeordnetenkammer stellen.
(APA)