OECD: US-Budgetstreit gefährdet Weltwirtschaft

OECD USBudgetstreit gefaehrdet Konjunktur
OECD USBudgetstreit gefaehrdet Konjunktur(c) REUTERS (© Kevin Lamarque / Reuters)
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Ohne eine Anhebung des Schuldenlimits drohe eine weitere Rezession, warnt die Organisation - und appelliert an die "Weisheit" der US-Führung.

Der anhaltende Streit um den US-Staatshaushalt und das Schuldenlimit bedroht nach Ansicht der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Konjunktur in der gesamten Welt. "Die aktuelle politische Blockade in den Vereinigten Staaten gefährdet unnötigerweise die Stabilität und das Wachstum nicht allein der USA, sondern der Weltwirtschaft", erklärte die Organisation am Mittwoch. Je länger der Stillstand in den USA andauere, umso mehr steige die Sorge.

Sollte das Schuldenlimit nicht rechtzeitig angehoben werden, werde ihren Berechnungen nach die gesamte Region der 34 OECD-Staaten kommendes Jahr zurück in die Rezession stürzen, während das Wachstum in den Schwellenländer erheblich verlangsamt werde, warnte die Organisation. "Das Ausmaß der weiteren negativen Auswirkungen kann nur erraten werden", hieß es in der Erklärung der OECD. Sie vertraue auf die "Weisheit" der politischen Führung, die Schuldenobergrenze anzuheben, um die normale Funktionsweise der Regierung zu sichern.

Seit Anfang vergangener Woche stehen in den USA Teile der Bundesverwaltung still, weil sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht auf einen Haushalt für das am 1. Oktober begonnene Fiskaljahr 2014 einigen konnte. Am Donnerstag kommender Woche stößt die US-Regierung außerdem an die gesetzliche Schuldenobergrenze. Ohne eine Erhöhung durch den Kongress wäre die Regierung gezwungen, die Ausgaben zu senken, um die Schulden weiter bedienen zu können. Laut der OECD würde dies das Wachstum vier Prozentpunkte kosten.

Republikaner senden kleine Delegation

Um einen Ausweg aus dem Stillstand bzw. dem erbittert geführten US-Haushaltsstreit zu finden, hat das Präsidialamt für Donnerstag zu einem Treffen eingeladen, erklärte ein Sprecher von John Boehner, dem Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus. An dem Gespräch würden neben Boehner und seinem Stellvertreter Eric Cantor auch mindestens zwei Vertreter der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung teilnehmen. Die Delegation sei deswegen so klein, weil dadurch die Chancen für einen Kompromiss höher seien, so Boehner. Obama hingegen zeigte sich enttäuscht darüber, dass nicht die ganze Fraktion an den Gesprächen teilnimmt.

(APA/AFP)

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