Sinn und Unsinn der undurchschaubaren Fifa-Weltrangliste.
Die Deutschen haben uns Österreichern viel voraus, darum wissen die Fußballfans auch schon, wer die Nationalmannschaft bis 2016 betreuen wird. Es ist, wie nicht anders zu erwarten war, Joachim Löw. Der Vertrag wird offiziell am heutigen Freitag verlängert, damit legt sich der Deutsche Fußballbund erneut langfristig fest und macht eine Zusammenarbeit auch nicht vom Abschneiden der DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Brasilien abhängig.
Auch die Schweizer wissen bereits Bescheid. Sie haben nun mehr als ein halbes Jahr Zeit, um sich einen neuen Teamchef zu suchen, denn Erfolgscoach Ottmar Hitzfeld hat nach der WM 2014 das Ende seiner Trainerkarriere angekündigt. Seit 2008 lenkt er die Geschicke der Eidgenossen, hat sie zu einem historischen Höhenflug geführt. Die neue Fifa-Weltrangliste spuckt die Schweizer sogar als Nr. 7 der Welt (damit in Brasilien gesetzt) aus, noch vor den Fußballgroßmächten Niederlande, Italien und England.
Die Fußballhierarchie ist in den vergangenen Monaten gewaltig durcheinandergewürfelt worden. Allen Angriffen getrotzt haben nur die Spanier und die Deutschen, das bestätigt auch der Computer. Der Rest ist jedoch ziemlich unverständlich. Kolumbien ist die Nr. vier der Welt, die Belgier liegen auf Rang fünf. Nachzuvollziehen ist das nicht. Zumindest nicht für einen Österreicher. Aber wir sind ja auch nur 53. in dieser undurchschaubaren Fußballwelt.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2013)