Mexiko verlor gegen Costa Rica 1:2, doch ausgerechnet Erzrivale USA leistete mit einem Sieg gegen Panama Schützenhilfe.
Ausgerechnet die USA haben Mexiko vor dem Aus in der WM-Qualifikation gerettet. Durch eine 1:2-Niederlage in Costa Rica standen die Mexikaner bereits unmittelbar vor dem K.o., doch dann verwandelten die USA in Panama mit zwei Toren in den Nachspielzeit einen 1:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg und bewahrten ihren Erzrivalen vor dem Out. "Danke, USA!", titelte die mexikanische Zeitung "Excelsior" in ihrer Online-Ausgabe.
Dank der Schützenhilfe der Truppe von Teamchef Jürgen Klinsmann und "Co" Andreas Herzog kann Mexiko im November im Play-off gegen Neuseeland noch ein Ticket zur WM 2014 in Brasilien lösen. Zu diesem Zeitpunkt wird Herzog mit den US-Fixstartern in Österreich zu Gast sein, denn am 19. November testen die USA im Wiener Happel-Stadion gegen das ÖFB-Team.
Klinsmann: "Fußball kann brutal sein"
"Wir haben bis zur letzten Minuten alles gegeben. Dafür sind wir nach Panama gekommen, das ist unser Job", meinte der deutsche US-Teamchef Klinsmann. "Für Mexiko und Panama ist sehr viel auf dem Spiel gestanden. Aber wir haben uns ausschließlich auf uns konzentriert", sagte Klinsmann, der dann aber doch auch ein wenig "weich" wurde: " "Das zeigt, wie brutal Fußball sein kann. Mir tun die Leute, ja das ganze Land leid."
Die Gastgeber, die gewinnen mussten, um noch eine Chance auf die Relegation zu haben, lagen nach 18 Minuten durch einen Treffer von Gabriel Torres 1:0 voran. Michael Orozco traf in der 64. Minute zum 1:1. Nach der erneuten Panama-Führung durch Luis Tejada (83.) waren die Lateinamerikaner nur noch wenige Minuten vom größten Erfolg der Verbandsgeschichte entfernt.
Auf den Rängen feierten die Fans bereits euphorisch, auf dem Rasen mobilisierten die Spieler die letzten Kraftreserven. Doch dann traf Graham Zusi mit seinem Kopfball nach 84 Sekunden der Nachspielzeit eine ganze Nation mit dem "tödlichen" 2:2 mitten ins Herz. Nur eine Minute später schloss Aron Johannsson den nächsten Angriff der Amerikaner mit einem Flachschuss zum 3:2 ab.
"Vielleicht liegt es ein wenig an meiner Kultur", meinte Klinsmann auf der Pressekonferenz fast entschuldigend. "In Deutschland hörst du niemals auf, bevor nicht der Schlusspfiff ertönt. Ich habe viele, viele Spiele in der letzten Minute gewonnen", sagte der 49-Jährige. Für ihn war es der 27. Sieg im 42. Spiel als US-Coach. In der Rangliste der amerikanischen Nationaltrainer steht er somit bereits an vierter Stelle. Mit 22 Punkten haben die US-Boys ihren bisherigen Qualifikationsrekord-Rekord aus dem Jahr 2005 eingestellt.
Chile und Ecuador dabei, Uruguay im Play-off
In Südamerika haben sich nach Gastgeber Brasilien, Argentinien und Kolumbien am Dienstag auch Chile und Ecuador ein Fixticket gesichert. Uruguay muss trotz eines 3:2-Heimsieges gegen die Argentinier ins Play-off gegen Jordanien. Chile bezwang Ecuador im heimischen Estadio Nacional in Santiago de Chile mit 2:1. Ecuador blieb bei 25 Punkten. Die hatte auch Uruguay nach dem Sieg auf dem Konto, aber letztlich zählte das bessere Torverhältnis der Ecuadorianer.
Dabei hätten Chile und Ecuador schon ein Unentschieden gereicht. Aber von einem "Waffenstillstand" war von Beginn an nichts zu spüren. Beide Seiten wollten gewinnen und sich nicht mit einem lauen Remis in die WM schmuggeln. Die Uruguayer sind mit den WM-Play-offs sehr vertraut: Schon 2001 und 2009 nahmen sie (erfolgreich) den Umweg über die Barrage-Spiele, 2005 allerdings scheiterten sie an Australien.
(APA/dpa)