Die Atomanlagen des Iran

Die Atomanlagen des Iran
Die Atomanlagen des Iran Reuters
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Natanz, Fordo, Isfahan und Arak sind die Zentren des umstrittenen Atomprogramms.

Die wichtigsten iranische Atomanlagen:

NATANZ: Seit 2007 wird in dem Komplex südöstlich von Teheran bis fünf Prozent schwach angereichertes Uran produziert. Das Material wird in Atomkraftwerken zur Stromgewinnung eingesetzt. Bis August 2013 hatte der Iran 9704 Kilo angehäuft - deutlich mehr, als für sein einziges AKW in Bushehr gebraucht wird. Zudem installierte Teheran dort eine neue Generation von Zentrifugen, die deutlich mehr anreichern können. Laut Internationaler Atomenergiebehörde IAEA sind bisher rund 1000 davon einsatzbereit, aber noch nicht in Betrieb.

FORDO: 2009 gab Teheran die Existenz der lange geheim gehaltenen Anreicherungsanlage südlich von Teheran zu. Die unterirdische Fabrik wurde auf einem früheren Militärgelände nahe Ghom gebaut. Hier wird auf bis zu 20 Prozent angereichertes Uran produziert.

PARCHIN: Die IAEA geht davon aus, dass in der Militäranlage südöstlich von Teheran im Jahr 2000 ein Reaktorbehälter installiert wurde. In Parchin wurden möglicherweise Tests mit Atomsprengköpfen simuliert. Der Iran dementiert das. Seit die IAEA 2012 Zugang forderte, wurden Gebäude abgerissen und Material weggebracht.

BUSHEHR: 2010 wurde in der Stadt am Persischen Golf Irans erstes AKW mit Brennstäben aus Russland eröffnet. Nach Verzögerungen ging der 1000-Megawatt-Leichtwasserreaktor ein Jahr später in Betrieb. Der Bau war bereits 1975 mit deutscher Unterstützung begonnen worden.

ISFAHAN: Im Zentrum der iranischen Atomforschung steht die Anlage zur Herstellung von Kernbrennstäben. Seit 2006 wird dort auch das in Zentrifugen zur Urananreicherung benötigte Hexafluoridgas produziert.

ARAK: Im Westen des Iran soll seit 2006 eine Anlage zur Herstellung von schwerem Wasser in Betrieb sein, der dazugehörige Schwerwasserreaktor ist noch im Bau. Er soll im nächsten Jahr zu Forschungszwecken in Betrieb gehen. In Schwerwasserreaktoren fällt Plutonium an, das für die Waffenproduktion verwendet werden kann. Damit könnte sich der Iran einen zweiten Weg für die Produktion einer Bombe eröffnen.

TEHERAN: Der kleine Leichtwasserreaktor in der Hauptstadt wurde noch zu Zeiten des 1979 gestürzten Schahs mit US-Hilfe gebaut. Er soll Material für medizinische und wissenschaftliche Zwecke produzieren. Dazu benötigt er auf 20 Prozent angereichertes Uran.

KARAJ: Seit den 1990er Jahren arbeitet bei Teheran ein Nuklearforschungszentrum, das vor allem medizinischen und landwirtschaftlichen Zwecken dienen soll.

(APA/dpa)

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