Ausgehend von Kanada wurde ein internationaler Kinderpornoring gesprengt. Auch Österreichs Behörden haben mehr als 2000 einschlägige Datenträger sichergestellt.
Die kanadische Polizei hat einen Kinderpornoring mit hunderten Opfern und Kunden auf der ganzen Welt gesprengt. Wie sich nun herausstellte, zieht der Fall auch Kreise nach Österreich. Mario Hejl, Pressesprecher des Bundeskriminalamtes (BK), berichtete am Freitag, dass hierzulande 63 Beschuldigte ausgeforscht wurden. Die Männer im Alter von 22 bis 67 Jahren wurden auf freiem Fuß angezeigt. Einige von ihnen waren den Behörden schon vorher bekannt.
Insgesamt sind in Österreich 2300 Datenträger, Festplatten und DVDs mit kinderpornografischem Material bei den Beschuldigten sichergestellt worden. Dabei handelte es sich um 300.000 kinderpornografische Dateien, die von den Beschuldigten gegen Geld downgeloadet wurden.
24 Verdächtige stammen aus Wien, 13 aus Oberösterreich, jeweils sechs aus Niederösterreich und Tirol, je vier aus Salzburg und Kärnten sowie je zwei aus dem Burgenland, der Steiermark und Vorarlberg
Weltweit über 300 Festnahmen
Die kanadischen Behörden meldeten im Zuge der "Operation Spade" (Spaten) den Ermittlern in Österreich die IP-Adressen jener Computer, die kinderpornografisches Material heruntergeladen hatten. Weltweit fanden am Donnerstag zeitgleich Hausdurchsuchungen statt.
Insgesamt wurden bei der weltweiten Aktion 341 Personen festgenommen und 386 Kinder als Opfer identifiziert. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, hatten die Kriminellen vor allem in Osteuropa Fotos und Filme angefertigt und dann in Kanada, den USA, Australien und vielen anderen Ländern, darunter eben auch Österreich, verkauft. Kopf der Organisation war den Ermittlungen zufolge ein 42 Jahre alter Mann aus Toronto, der schon im Mai 2011 festgenommen wurde.
(APA)