Der Konsumentenschutz (VKI) sieht wesentliche Teuerung bei den Skipässen und extreme Preisunterschiede innerhalb Österreichs. Ein Preisvergleich.
Wien. „Vielen ist schon heute die Lust am Skifahren vergangen, weil es schlicht zu teuer geworden ist“, resümiert der Verein für Konsumenteninformation in der neuen Ausgabe des Testmagazins „Konsument“, in der er die Preise von Familien-Tageskarten (zwei Erwachsene, ein Jugendlicher, ein Kind) für Skigebiete in ganz Österreich verglichen hat. Die durchschnittliche Preiserhöhung bei Tageskarten für Erwachsene liegt demnach bei 3,2 Prozent – deutlich über der Inflationsrate.
Die höchsten Preise für Tageskarten finden sich demnach in den großen Skigebieten im Westen Österreichs. Am Arlberg etwa muss eine vierköpfige Familie – unter Berücksichtigung von Begünstigungen wie Gästekarten – für die benötigten Tageskarten 168,50 Euro auf den Tisch legen, in Serfauss-Fiss-Ladis (Tirol) 165,50 Euro, in Obergurgl/Hochgurgl 160,50 Euro.
Am günstigsten kommt das Familienpaket in Reggal im Großen Walsertal mit 59Euro und in Wenigzell (Steiermark) mit 61,70 Euro sowie in Schneewinkel-Erpfendorf (Tirol) mit 64 Euro – allesamt mehr als hundert Euro pro Tag billiger als die teuersten Gebiete. In Tagesausflugsdistanz von Wien hat der VKI den Schneeberg als „familientauglich“ ausgemacht (weitere Gebiete unter hundert Euro siehe in der Grafik unten).
Natürlich sei das Pistenangebot der günstigen und teuren Skigebiete nicht zu vergleichen, so der VKI, aber für einen Tag oder ein Wochenende könne man auch in einem kleineren Skigebiet auf seine Rechnung kommen. Wobei auch teure Skigebiete oft nicht besonders groß sind. Das zur Skiregion Zillertal zählende Spieljoch etwa kommt auf nur elf Kilometer, kostet aber mit 149,50 Euro nur unwesentlich weniger als die großen Regionen Zillertal 3000 (152,50 Euro) und Zillertal Arena (151,10 Euro).
Skiwelt Amadé „verliert“ 100 Kilometer
Unterdessen haben viele Skigebiete die Zahl ihrer Pistenkilometer nach unten revidiert, nachdem die europäische Seilbahnvereinigung vor Kurzem eine neue Berechnungsmethode verordnet hat: Statt von den tatsächlich gefahrenen Distanzen auszugehen, wird nun die mathematische „Falllinie“ gemessen, also die Projektion einer Geraden zwischen Start- und Zielpunkt einer Piste.
Drastisch bemerkbar macht sich der Unterschied nur in wenigen Fällen: in der Salzburger Skiwelt Amadé etwa, dem größten Skiverbund des Landes. Dort wurden alle 356 Pisten nachgemessen. In Summe hat die Skiwelt so rund 100 Pistenkilometer eingebüßt (auf 760). „Die Zahl war nicht falsch, nur ist die Messung jetzt normiert worden“, betont Ski-Amade-Manager Christoph Eisinger – am Angebot für den Skifahrer habe sich ja nichts geändert. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2013)