Lettland: Neuer Supermarkt eingestürzt

A general view shows rescue operations at a collapsed supermarket in Riga
A general view shows rescue operations at a collapsed supermarket in RigaREUTERS
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Unter den Opfern befinden sich auch Rettungskräfte. Wie viele Menschen sich in den Trümmern befinden könnten, ist für die Rettungskräfte aber kaum einzuschätzen.

Riga. Das Gebäude war erst zwei Jahre alt: Donnerstagabend stürzte in einem Vorort der lettischen Hauptstadt Riga das Dach eines neuen, 1500 Quadratmeter großen Supermarkts ein. Mindestens 47 Menschen wurden getötet, weitere 40 verletzt. Unter den Opfern befinden sich auch drei Rettungskräfte: Als sie mit den Bergungen begannen, stürzten weitere Teile des Gebäudes ein.

Die Nacht auf Freitag wurde nach Überlebenden gesucht, wobei Betonklötze die Arbeit erschwerten. Wie viele Menschen sich in den Trümmern befinden könnten, ist für die Rettungskräfte aber kaum einzuschätzen. Sie baten die Bevölkerung um Hinweise über Angehörige. Mehrmals wurde die Arbeit unterbrochen, um nach Handyklingeltönen und Stimmen in den Trümmern zu horchen.

Architekturpreis erhalten

Die Ursache des Einsturzes war vorerst unklar. Innenminister Rihards Kozlovskis ließ keine Zweifel daran, dass die Bauvorschriften nicht erfüllt wurden. Laut einem Behördenvertreter müsse nach der Bergung untersucht werden, ob die richtigen Baustoffe verwendet wurden. Zudem sollte das Dach des Gebäudes begrünt werden, die Arbeiten dazu hatten bereits begonnen. Das Gebäude erhielt Medienberichten zufolge einen Architekturpreis.

Der Einsturz gehört in Lettland zum schwersten Unglück seit Jahrzehnten. Der Ministerpräsident ordnete eine dreitägige Trauer an. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2013)

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