Austria: Ein Teilerfolg, aber kein Endspiel erzwungen

FUSSBALL - CL, Porto vs A.Wien
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Die Wiener Austria zeigt beim 1:1 in Porto eine beachtliche Leistung. Für echten Showdown am letzten Spieltag wäre aber ein Sieg notwendig gewesen.

Einen Teilerfolg verbucht, die Möglichkeit auf ein kleines Finale aber ausgelassen. Das 1:1 in Porto am Dienstagabend ließ die Austria mit einem laut Torschütze Roman Kienast "lachenden und weinenden Auge" zurück. Das Abenteuer Champions League ist für Österreichs Meister nach dem letzten Gruppenspiel gegen Zenit St. Petersburg nämlich vorerst beendet.

Mit dem Premierentor in der Fußball-Königsklasse wurden die Violetten zumindest einen Makel los. Kienast erzielte mit ein wenig Mithilfe von Portos Danilo den ersten CL-Treffer der Austria-Geschichte. "Es ist ein schönes Gefühl, das erste Tor zu schießen, aber umso bitterer ist es, dass wir noch eines bekommen haben", meinte der in Minute 11 erfolgreiche 29-Jährige.

"Natürlich ist man ein wenig enttäuscht, wenn man in Porto in Führung geht", trauerte Kienast der vergebenen Chance auf den ersten Gruppensieg nach. Die Punkteteilung gegen einen verunsicherten portugiesischen Meister war für die Austria aber am Ende doch zufriedenstellend. 13 Mal schoss Porto auf das Tor von Heinz Lindner, während die Wiener ihrerseits nur zweimal das Ziel fanden.

Lindner, Fels in der Brandung

Alleine Jackson Martinez hätte für Porto mehr als den Ausgleich (48.) erzielen müssen. Lindner raubte dem Kolumbianer aber den Nerv und war damit für das portugiesische "Trauma", wie die Sporttageszeitung "O Jogo" titelte, verantwortlich. Wiederholt konnte Lindner auf sich aufmerksam machen und durfte sich im Anschluss über die Auszeichnung "Man of the Match" vonseiten der UEFA freuen.

Der laut Kienast in "Überform" agierende Linzer ordnete das Spiel sachlich ein. "Natürlich ist auch Frust da, dass wir ausgeschieden sind. Aber ich denke, wir können stolz sein wie wir uns präsentiert haben. Es hätte uns niemand zugetraut, dass wir hier ein Unentschieden holen", sagte der ÖFB-Internationale. Ihm gab in seiner Analyse auch Trainer Nenad Bjelica recht.

"Das war heute das Maximum", meinte der Kroate nach der Partie "gegen einen übermächtigen Gegner". Dementsprechend stolz mache ihn die Leistung seiner Elf: "Wir haben alles gegeben, gegen eine Mannschaft, in der ein Spieler soviel wert ist wie unsere gesamte Mannschaft."

"Jetzt wollen wir den ersten Sieg"

Für Bjelica wird der dritte Heimauftritt im Gruppenfinale am 11. Dezember gegen Zenit St. Petersburg nun zur Jagd auf den ersten Sieg. "Wir wollten einen Punkt holen, das haben wir geschafft. Dann wollten wir ein Tor schießen, das hat dieses Mal geklappt. Jetzt wollen wir gegen Zenit noch einen Sieg holen", betonte der Austria-Coach.

Diesbezüglich wollte sich Bjelica auch nicht unterstellen lassen, nicht schon in Porto alles versucht zu haben. "Wir haben alles riskiert. Für die letzten zehn Minuten haben wir noch einen Stürmer gebracht", erinnerte Bjelica an den Wechsel von Rubin Okotie für Markus Suttner.

Für die Austria wird das Spiel im Happel-Stadion das vorläufige Ende ihres Champions-League-Abenteuers. Für die violetten Kicker erwies sich dieses auch als Hochschaubahn. Nach den respektablen Vorstellungen gegen Porto und Zenit - in St. Petersburg durfte der erstmalige Punktgewinn bejubelt werden - zeigten die Duelle mit Atletico Madrid die Grenzen schonungslos auf.

Porto mit dem Rücken zur Wand

Auch in Porto wurde die Tempoverschärfung im Vergleich zur heimischen Meisterschaft sichtbar. Im Drachenstadion konnte die Austria die Überlegenheit des Gegners samt einer Abwehrschlacht im Finish mit viel Einsatz aber wettmachen. "Wir haben vorher gewusst, dass viel Arbeit auf uns zukommt. Ich denke, es ist keine Schande, wenn gegen einen solchen Gegner einige Torchancen zustande kommen", meinte Lindner.

Auch gegen Zenit dürfte die Partie kein Zuckerschlecken werden. Die Russen sind auf Punkte angewiesen, wollen sie Platz zwei hinter Achtelfinalist Atletico aus eigener Kraft absichern. Porto tritt in Madrid an und muss auf Schützenhilfe der Austria hoffen. Gegen Hulk und Co. steht für die Violetten auch ein finanzielles Trostpflaster auf dem Spiel. Die bisher eingenommene Prämie von einer Million Euro für zwei Punkte könnte sich mit einem Dreier weiter erhöhen.

(APA)

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