Porträt

Der talentierte Professor Doktor Selmayr

Martin Selmayr, Leiter des EU-Kommissionsbüros in Wien.
Martin Selmayr, Leiter des EU-Kommissionsbüros in Wien.Clemens Fabry
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Der EU-Vertreter in Wien ist brillant, politisch mit allen Wassern gewaschen, bisweilen aber ein wenig zu selbstsicher. Bei Präsidentin von der Leyen hat er keine Hausmacht.

„Es geht um leise Zwischenrufe, nicht um laute“, sagte Martin Selmayr im November 2019 im Interview mit der „Presse“. Da hatte er soeben seinen neuen Posten als Leiter des Vertretungsbüros der Europäischen Kommission in Wien angetreten, und in Brüssel fragte man sich: Wieso Wien? Der 1970 in Bonn geborene Jurist hatte bis dahin eine kometenhafte Laufbahn an die Spitze der Kommission hingelegt. Das Büro in Wien zu leiten, war ein offenkundiger enormer Rückschritt in seiner Karriere. Selmayr parierte die Frage danach diplomatisch. „Wien war eine persönliche Entscheidung“, sagte er zur „Presse“. Er verwies auf den österreichischen Staats- und Europarechtler Michael Schweitzer, bei dem er an der Universität Passau als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig gewesen war. Für seine Dissertation „Die Vergemeinschaftung der Währung“ dissertierte er dort im Jahr 2001 summa cum laude; in Passau hat er auch eine Professur am Centrum für Europarecht. Der Umzug von Brüssel nach Wien sei „logisch“ gewesen.

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